3. Herren: Aus der Pokaltraum!

Am Dienstagabend wollte die 3. Herren mit Unterstützung aus den anderen Herrenmannschaften die 5. Runde des Kreisklassenpokals erreichen. Gegen den klassenhöheren SV Iraklis Hellas II musste man sich am Ende jedoch mit 1:4 (0:3) geschlagen geben. Trotzdem kann man stolz auf das Erreichte sein. Nachdem man in der 1. Runde in Eldagsen siegreich war (1:0) und in der zweiten Runde den klassenhöheren SV Wilkenburg II aus den Wettbewerb kegelte (2:1), war nun das Ende der Fahnenstange erreicht.

Vor 56 Zuschauern standen acht Akteure der Drittvertretung in der Startelf, unterstützt mit Spielern aus der 1. und 2. Herren, die nach Verletzungen im Wettkampfmodus Spielpraxis bekommen sollten und diese auch bekamen. So halfen mit Marcel Devantier, Dominic Colditz, Daniel Fetköther, Leon Stein und Tom Lutter fünf Spieler der 1. Herren und mit Maurice Roßmeyer ein Spieler der 2. Herren aus. Für Trainer Wasner war aber klar, dass das Gerüst die eigene Mannschaft stellen sollte und so begannen in der Startelf Max Schulz-Helbach an vorderster Front, die zwei Sechser Tobias Lauenstein und Sascha Diekmann und die gewohnte Dreierkette bestehend aus Jannik Petrich, Davar Damghani und Nico Geveke. Julian Bosch im Tor musste kurzfristig passen, da er berufstechnisch so eingespannt war, dass er es nicht pünktlich zum Anpfiff schaffte. Auf der Bank ergänzten noch Jan Bähre, Marcel Lauenstein, Timo Volkwein und Trainer Dennis Wasner selbst den Kader.

Das Spiel begann denkbar unglücklich, als Leon Stein bereits in der zweiten Spielminute eine Hereingabe unhaltbar ins eigene Tor beförderte. In der Folge war der geschmiedete Plan über den Haufen geworfen und es machte sich auch ein Stück weit Verunsicherung breit. Die Dritte brauchte Zeit um ins Spiel zu finden, zu viele Fehler im eigenen Spielaufbau verhinderten, offensiv für Entlastung zu sorgen und die Gäste aus Hainholz, die technisch sehr stark waren, kamen das eine oder andere Mal gefährlich vors Tor, ohne aber Erfolg zu haben. Oft war doch noch ein Wennigser Fuß dazwischen, was in der Anfangsviertelstunde zu einer regelrechten Eckenflut für die in blau spielenden Gäste führte. Darüber hinaus kam der TSV nicht so recht in die Zweikämpfe, häufig war man ein Stück zu weit weg vom Gegenspieler und Iraklis Hellas sorgte stets für Gefahr. Auch das hohe Tempo war ein Grund, warum sich in der Wennigser Defesive das eine oder andere Loch auftat.

Nach einer halben Stunde zeigte die Gäste mit einem sehr schönen Spielzug über die linke Seite, wo in den Rücken der Abwehr gepasst wurde, wie schön und einfach Fußball sein kann. Ein Spieler der Gäste setzte sich über die Außenbahn durch, lupfte in den Lauf eines mitgelaufenen Spielers, der legte quer an die Kante des Fünfmeterraumes und Torschütze Ernad Cemani brauchte nur noch den Fuß hinhalten und aus kurzer Distanz vollenden – 0:2. Die Offensive der Hausherren fand bis dato gar nicht statt, da Pässe zu ungenau ankamen und das Mittelfeld auch die nötige Unterstüzung nicht leisten konnte. Zu einfache Ballverluste waren der Grund dafür, dass im ersten Durchgang nicht einmal aufs Tor geschossen wurde.

Stattdessen bereitete man kurz vor dem Pausenpfiff das dritte Tor mustergültig selbst vor, indem ein Rückpass exakt zwischen die Schnittstelle zweier Verteidiger gespielt wurde, Radoslaw Kolanko aufgrund seines Geschwindigkeitsvorteils sich dafür bedankte und mit dem 0:3 das Spiel zugunsten der Gäste entschied. In der Halbzeit wurde munter gewechselt und die Devise war, sich in der zweiten Halbzeit besser zu verkaufen, noch einmal das Glück in der Offensive zu versuchen und mit Anstand das Spiel zu Ende zu spielen. Man hoffte auch insgeheim auf einen frühen Anschlusstreffer, um noch einmal Kräfte mobilisieren zu können und Trainer Wasner ließ verlauten: "Das Ergebnis ist mir gerade scheißegal. Aber wir können einiges besser machen! Ich will, dass sich hier jeder noch einmal 45 Minuten den Arsch aufreißt, dass wir den Platz mit erhobenen Hauptes verlassen können."

Und plötzlich kam man im zweiten Abschnitt zu frühen Torchancen. Nach einem Freistoß von Tobi Lauenstein, den der Torwart an die Unterkante der Latte lenken konnte, hatten drei (!) Wennigser die Chance den Ball ins Tor zu schieben. Marcel Devantier traf den Ball nicht wie gewollt und er landete im Fangzaun. Kurz darauf konnte man sich über links durchmogeln und Maurice Roßmeyer stand allein vorm Tor, spielte den Ball aber in die Arme von Gästetorwart Frank Schwarz. Das waren zwei ganz dicke Chancen, wo man eine von hätte machen müssen! Stattdessen kassierte man in der 57. Spielminute einen Konter der Griechen zum 0:4. Ein derber Nackenschlag, der jede Hoffnung zunichte machen sollte.

Trotz des aussichtslosen Rückstandes war dies eine sehr gute Halbzeit der Wennigser, die fortan mit drei Spitzen angriffen, um zumindest ein Tor erzielen zu können. Nach einem langen Ball war es Marcel Devantier, der von zwei Gegenspielern im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Doch statt Elfmeter zu pfeifen ließ der sehr gute Schiedsrichter Jens Bachmann Vorteil laufen und Maurice Roßmeyer traf zum viel umjubelten 1:4-Anschlusstreffer. Geht da noch was? Ob wegen des Vorsprungs oder der mit drei Stürmern angreifenden Wennigser – plötzlich war die Hellas-Defensive alles andere als sattelfest und Wennigsen kam fast im Minutentakt zu Chancen. Wir wollen dabei nicht verschweigen, dass die Gäste auch den einen oder anderen Konter hätten besser ausspielen können und das Tom Lutter die Rot-Weißen vor einem größeren Rückstand bewahrte. Festhalten wollen wir aber, dass die Dritte trotz des Rückstandes weiterhin mutig nach vorne gespielt hat und sich nicht seinem Schicksal ergab. Das war ganz großes Kino und zeigt die gute Moral aller im Kader stehenden Spieler.

Timo Volkwein als Stoßbomber und Jan Bähre kamen so gut eine Viertelstunde vor dem Ende auch noch zu ihren Einsatzminuten, die sie sich aufgrund ihrer Trainingsleistungen im August verdient hatten und weil abzusehen war, das ein 3-Tore-Rückstand, trotz zahlreicher Chancen, wahrscheinlich nicht aufholbar war. Trotz zweifachen Aluminium sollte es nicht für ein weiteres Tor reichen. Am Ende musste man neidlos anerkennen, dass die Gäste im ersten Durchgang die bessere Mannschaft war und mit ihren Treffern der Dritten alle Hoffnung auf ein Weiterkommen nahm. Trotzdem ist man stolz auf das Geleistete und man freut sich nun schon wieder auf den Ligabetrieb. Trainer Wasner abschließend: "Ich hätte gern gesehen, wie Iraklis Hellas reagiert hätte, hätten wir direkt nach Wiederanpfiff den Anschluss zum 1:3 erzielt. Viel Konjunktiv, aber in der zweiten Halbzeit haben wir sehr stark gespielt und hätten mehrere Tore erzielen müssen. Schade dass die Jungs sich nicht selbst belohnten. Trotzdem bin ich mit dem Auftritt im Großen und Ganzen zufrieden."

TSV WENNIGSEN - SV IRAKLIS HELLAS II     1:4 (0:3)
Kunstrasenplatz am Bröhnweg: 56 Zuschauer
Kader: Lutter, Damghani, Petrich, Geveke (45. Roßmeyer), To. Lauenstein, Diekmann, Fetköther (45. Colditz), Stein, Dochow (72. Bähre), Devantier (72. Volkwein), Schulz-Helbach // Ma. Lauenstein, Wasner.
Tore: 0:1 Stein (2., Eigentor), 0:2 Cemani (28.), 0:3 Kolanko (44.), 0:4 Cemani (57.), 1:4 Roßmeyer (70.)
Gelbe Karten: Petrich (Foulspiel), Geveke (Foulspiel), To. Lauenstein (Reklamieren), Fetköther (Foulspiel)

 
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