Für die Mühen nicht belohnt!

Gegen eine junge, dynamische Elf des SV Ihme-Roloven II verteidigte die 3. Herren das eigene Tor solide, ließ kaum gegnerische Chancen zu, kassierte aber kurz vor dem Ende durch eine Unachtsamkeit den Knock-Out.

Als die Mannschaft davon erfuhr, am Sonntagmorgen in aller Herrgottsfrüh am Waldsportplatz aufzuschlagen um gemeinsam zu frühstücken, war dem einen oder anderen Akteur seine Meinung dazu ins Gesicht gemeißelt gewesen. Trotzdem erschienen 20 Spieler des Kaders, denn Sidney Thieme und Maurice Redecke wollten gerne ihr Strafenkonto löschen. Mit Freude wurden an die 45 Brötchen und 3kg Mett verspeist. Dementsprechend kontaminiert war die Toilette auch danach. Nichts für Zartbeseitete.

Vorteil dieser Maßnahme war die durchweg gute Laune, unter anderem auch aufgrund der Tatsache, dass eine gehöriger Teil der Mannschaft am Freitagabend bei der Ü32 weilte, dort selbst die besten Kunden waren und bis tief in die Nacht bei Wind und Wetter ausharrte. Die Geschichten wurden natürlich ausschmückend erzählt, der Trainer war jedenfalls froh dass alle beteiligten Spieler auch am Sonntag unverletzt anwesend waren.

Zum Sportlichen: Die Devise für das Spiel war klar. Ab der ersten Minute an wach sein, aggressiv in den Zweikämpfen mit Fokus auf die eigene Defensive und füreinander einstehen. Die Gäste aus Ihme-Roloven stellten einen Kader, der zur Hälfte noch in der A-Jugend spielen konnte und dementsprechend physisch waren sie uns über-, psychisch allerdings auch unterlegen. Das sah man daran, dass ein wenig Trashtalk auf dem Platz die Gemüter bei Regen und Wind schnell auf Betriebstemperatur gebracht hat. Ganz so, wie man es sich vostellte. Zwar hatten die Gäste gefühlt 80% Ballbesitz und verlagerten oftmals von links nach rechts und wieder zurück. Sobald sie aber in der Wennigser Hälfte waren, wurden sie von den hochmotivierten Gastgebern angegriffen. Ein Lücke im Wennigser Defensivverbund? Fand sich in den ersten 45 Minuten nicht. Gut sortiert hielten auch die Außenbahnen stand, einzig der glitschige Ball auf feuchtem Untergrund sorgte bei Standardsituationen mal für ein kurzes, nervöses Zucken. Ansonsten aber lief das Spiel ganz solide ab. Torchancen waren Mangelware, Schüsse der Gäste aus 25 bis 30 Metern trafen regelmäßig den Fangzaun. Für die rund 28 anwesenden Zuschauer keine Augenweide. Unbequem. Nass. Kalt.

Stand man aus Wennigser Sicht sicher in der Defensive, so war man offensiv entsprechend harmlos. Mit Fünferkette verteidigend, davor drei 6er platziert, da blieb wenig Personal für die Offensive. Doch Nikolaj Zbitnev  und Sidney Thieme als alleinige Spitze bemühten sich nach Kräften. Chancen auf Seiten Wennigsens im ersten Durchgang? Keine. Außer nach Standardsituationen!

Nach gut 25 Minuten jubelte man auf Seiten der Wennigser erstmals, als eine Freistoßflanke von Tobias Lauenstein mustergültig die Stirn von Jannik Petrich traf, der das 1:0 erzielte. Doch Schiedsrichter Günther Fischer entschied sich für Abseits. Ob wahr oder nicht, weiß man nicht, ärgerlich war es allemal. Doch gut zehn Minuten später sollte der Gedanke daran vergessen sein. Nach einer Ecke von Timo Lauenstein stand Nikolaj Zbitnev im Strafraum goldrichtig und erzielte die Führung für die Hausherrente.

In der Halbzeit brachte Wasner mit Gruner und Vogel zwei frische Kräfte für Volkwein und Thieme mit der Ansage, dass man genauso weiterspielen wolle. Kontrollierte Defensive mit ein paar Kontermöglichkeiten. Diese gab es auch gleich nach wenigen Augenblicken im zweiten Durchgang. Felix Vogel entwischte zwei Spielern, lief allein auf des Gegners Tor zu und konnte nur durch ein Foul an der Strafraumgrenze gestoppt werden – der Regel entsprechend ein glasklarer Platzverweis. Der Unpartiische ließ aber,  warum auch immer (wir tippen aufgrund fehlender Gesichtsbehaarung des Gegenspielers) Gnade vor Recht ergehen und gab lediglich gelb. Spielentscheidend? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

Highlight des Spiels jedoch war die Beschwerde des Trainersprösslings Lukas Hampel, der sich darüber echauffierte, dass Trainer Wasner inkl. der Ergänzungsspieler ihn als „Schweinchen“ betiteln oder als „Maskottchen“ haben wollen würden. Günther Fischer tat dies mit einem Lächeln ab und auch wir konnten uns das Schmunzeln nicht verkneifen. Zeigte es doch Wirkung, als er drei Fehlpässe ins Nichts spielte und (leider) daraufhin ausgewechselt wurde.

Sportlich betrachtet war man auch in der zweiten Hälfte engagiert, nach einem Freistoß traf aber Lauenstein zum 1:1-Ausgleich. Nein, keiner der Wennigser Lauensteins, sondern Schorse aus Ihme. Noch ärgerlicher war eine Unkonzentriertheit in der Schlussminute, die mit dem 1:2 von Holweg brutalst bestraft wurde. Als alles nach vorne rannte um doch noch den Ausgleich erzielen zu wollen, wollte Engelking den anrennenden Lortz vernaschen, wurde aber selbst auf dem falschen Fuß erwischt und besagter Lortz verdribbelte sich auf dem Weg zum 30 Meter entfernten Tor (leider) nicht mehr.

Was bleibt? Eine bittere 1:3-Niederlage, 0 Punkte. Trotzdem hat die Mannschaft eine gute Mannschaftsleistung abgerufen und darüber hinaus die erste Halbzeit gewonnen. Die Gäste waren spielerisch die bessere Mannschaft und haben sich nach vorne bemüht, konnten aber selbst selten Torgefahr entwickeln. Wennigsen stand solide in der Defensive, hat aber im Spiel nach vorne noch viel Luft nach oben. Wasner zum Spiel: „Bitter die Niederlage, aber es passt zu unserem Saisonverlauf. Darauf können wir aber aufbauen, nach vorne muss es noch strukturierter werden.“

STATISTIK:
Zuschauer: 28
Schiedsrichter: Günther Fischer
Platzverhältnisse: Kunstrasenplatz

Torschüsse
4 : 9
Torquote
25,00 % : 33,33 %
Pässe
227 : 317
Passquote
79,29 % : 76,65 %
Fouls
19 : 13
Abseits
2 : 3

AUFSTELLUNG:
Soeren Engelking, Adrian Stegen, Niklas Lutter, Jannik Petrich, Jan Bähre, Timo Lauenstein, Tobias Lauenstein, Timo Volkwein (46. Niklas Gruner), Max Schulz-Helbach, Nikolaj Zbitnev (80. Jan Dochow), Sidney Thieme (46. Felix Vogel) // Walid Arian, Sean Lissel, Dennis Wasner.

TORE:
1:0 Nikolaj Zbitnev (35.), 1:1 Georg Lauenstein (70.), 1:2 Bennet Holweg (89.),
1:3 Bastian Lortz (90.)

Ein Dankeschön geht an Maurice Redecke für die Fotos, die am Abend folgen werden!

 
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