Historische Niederlage!

In der nun mehr dreijährigen Geschichte der 3. Herren des TSV Wennigsen gab es keine zweistellige Niederlage – bis jetzt. Beim Ligaprimus aus Barsinghausen verlor man im Glutofen mit zehn Toren Unterschied...

Vor dem Gastspiel in Barsinghausen war Trainer Wasner noch unbesorgt: „Das wird das leichteste Spiel des Jahres. Gegen Barsinghausen III haben wir nichts zu verlieren.“ Im Anschluss an das Spiel war es dann aber vielleicht doch etwas zu unbekümmert, setzte es für die Wennigser Dritte die erste zweistellige Niederlage in der noch jungen Geschichte.

Im Gegensatz zum Spiel in Wunstorf versuchte es Wasner zu Spielbeginn in einem offensiv ausgelegten 3-2-3-2, wo nach Anpfiff der Gegner direkt unter Druck und so zu Fehlern gezwungen werden sollte. Es gab die klare Vorgabe, bei Anstoß den Ball links oder rechts gen Barsinghausens Eckfahne zu befördern und darauf folgend zu stören, damit der eigene Weg zum Tor möglichst kurz wäre. Bis in die Haarspitzen motiviert sollte die Mannschaft sein, zweikampfstark und gallig, die Barsinghöuser so überraschen zu können. Nacht knapp 40 Sekunden stand es 1:0 für den Tabellenführer. Das zweite Tor innerhalb der ersten Sekunden im zweiten Spiel 2018.

Ursache für den Rückstand war letzten Endes die so oft bemängelte Einstellung der Mannschaft. Dies begann bereits bei Treffpunkt, wo freilich der Spaß im Mittelpunkt stehen sollte, zieht sich aber leider bis hin zum Spielbeginn, wo alles andere wichtig erscheint, nur nicht die Konzentration auf das, was in der Vorbesprechung gefordert wird. So gab es mehrfach klare Ansagen, was erwartet wird und wie gegen den schier unschlagbaren Gegner vielleicht doch ein Schnippchen geschlagen werden könnte, nur um dann innerhalb von 40 Sekunden mit anzusehen, wie alle Hoffnungen an einen eigenen Torabschluss zunichte gemacht wurden. Drie, vier Akteure setzten nicht um was erwartet wurde, Barsinghausens Topstürmer Lennart Lichey sagt danke und erzielte das erste von drei Toren an diesem Nachmittag.

Nach zehn Minuten wurden die ersten geplanten Wechsel vollzogen, verbunden mit der Hoffnung, mit einem höchst unattraktiv defensiv ausgerichteten 5-4-1 weitere Gegentore weitsgehend verhindern zu können. Doch weit gefehlt. Was sich die Wennigser in der Folgezeit leisteten, war ein schöner, lauwarmer Sommerkick, wo aber alles was nötig gewesen wäre, um halbwegs bestehen zu können, vermisst wurde. So konnte der Gastgeber aus Barsinghausen schalten und wallten wie er wollte, ohne im Zweikampf die nötige Gegenwehr zu spüren. Noch vor der Pause schraubte der Ligaprimus das Ergebnis auf 4:0 in die Höhe.

Im zweiten Spielabschnitt sollte es eigentlich um Schadensbegrenzung gehen und Trainer Wasner forderte eine Verbesserung bei Einstellung und Zweikampfverhalten. Half aber auch nichts mehr. Die Mannschaft war völlig demotiviert und bekam von Barsinghausen spielerisch veranschaulicht, wie groß die Defizite in den verschiedenen Bereichen sind. Zu allem Überfluss gelang sogar dem Ex-Wennigser Spielertrainer Barsinghausens Oliver Niemann ein Tor zum zwischenzeitlichen 6:0.

Dass man in Barsinghausen verlierenkann, darüber brauch man nicht sprechen. Die Mannschaft, die schon letzte Saison lange ein Wörtchen mitgeredet hat im Titelkampf, pflügt diese Saison durch die vierte Kreisklasse und hat nach 11 Spielen 11 Siege auf dem Konto. Dazu 70 geschossene Tore, sodass man schon vorzeitig zum Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse gratulieren kann. Für die 3. Herren des TSV Wennigsen ein Segen, war der Klassenunterschied doch allzu deutlich.

Auf der anderen Seite möchte man an dieser Stelle betonen, dass die Wennigser 3. Herren immer vollzählig zu Spielen angetreten ist und sich dem Wettkampf stellt, egal unter welchen Bedingungen. Auch wenn es dann mal ein bittertes 0:10 gibt, wir kneifen nicht vor unserer Verantwortung, die wir mit der Teilanhme am Spielbetrieb eingegangen sind. Auch haben wir, trotz zahlreicher verletzter Spieler, keinen Engpass, sondern können auf einen Kader zurückgreifen, der mehr als 25 Spieler umfasst. Wir sind nicht die besten Fußballer, aber wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die auf und neben dem Platz den TSV Wennigsen repräsentiert und darüber hinaus auch andere Aufgaben wahrnimmt, wie zuletzt die Bewirtung der Heimspiele von 1. oder 2. Herren. Allein darauf können wir stolz sein.

Wir möchten nicht über andere Vereine urteilen, aber es ist befremdlich, dass immer mehr Mannschaften zu Spielen nicht antreten – egal aus welchem Grund. Das bereitet uns Sorge und verzerrt auch den Wettbewerb, Strafen dafür könnten unserer Ansicht nach nicht hoch genug sein. Auch sind uns jene Mannschaften zuwider, die im Laufe der Saison sich vom Spielbetrieb abmelden. Wenn man was anfängt, dann zieht man es auch durch! Wir hoffen dass sich das auch andere Mannschaften mal zu Herzen nehmen würden, was es bedeutet, als Mannschaft am Spielbetrieb teilzunehmen. Neben ganz viel Spaß bei unserem liebsten Hobby gehört auch eine gewisse Grunddisziplin, die wir in unserer Liga allerdings nicht mehr erkennen können. das letzte Wort gehört somit Trainer Wasner: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben zwar 0:10 verloren, richtig einen auf den Sack bekommen. Aber wir haben danach beim Kasten Bier darüber gesprochen, das Spiel abgehakt, sind zur Unterstützung unserer 1. Herren gefahren und haben am Sonntagabend noch eine kurze Trainingseinheit eingelegt. DAS soll uns mal einer nachmachen. Diese Truppe hat großen Respekt verdient."

STATISTIK:
Zuschauer: 31
Schiedsrichter: Marcel Rybak
Platzverhältnisse: Kunstrasenplatz

Torschüsse
32 : 2
Torquote
31,25 % : 0,00 %
Pässe
418 : 183
Passquote
82,53 % : 46,44 %
Fouls
3 : 7
Abseits
2 : 1

AUFSTELLUNG:
Soeren Engelking, Nico Geveke, Jannik Petrich (45. Timo Volkwein), Marcel Lauenstein, Maciej Helka, Max Schulz-Helbach (45. Nikolaj Zbitnev), Davar Damghani (10. Timo Lauenstein), Jan Dochow (10. Tobias Lauenstein), Jan Bähre, Ali Azimi, Felix Vogel.

TORE:
1:0 Lennart Lichey (1.), 2:0 Lennart Lichey (13.), 3:0 Jan Kaminski (24.), 4:0 Tarek Hill (41.), 5:0 Jan-Klaus Bieber (58.), 6:0 Oliver Niemann (60.), 7:0 Steven Kurnfuss (69.), 8:0 Lennart Lichey (76.), 9:0 Tarek Hill (81.), 10:0 Steven Krumfuss (86.)

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