Wennigser freuen sich über neue Spielfläche / Bornschein: Mit kleinen Schritten zum Ziel

Von Dirk Herrmann/NeuePresse

Aus Alt mach Neu – aus Asche (Bild unten) wird Kunst: Das neue Geläuf des TSV Wennigsen. Foto: Marcel Sacha/Rodriguez

Es gibt Fußballplätze in der Region, die sind, sagen wir mal, speziell. Der in Degersen ist schmal. In Velber soll es eine „Diamantenwiese“ geben, und in Steinkrug hat man ein Gefälle, es wird also bergauf oder bergab gespielt. Der eine oder andere Fußballer meinte auch schon eine Geschichte erzählen zu müssen, wenn er beim TSV Wennigsen auf dessen Ascheplatz am Bröhnweg zu Gast gewesen ist. Von einer Mondlandschaft war dann die Rede, von vielen kleinen Steinen, angesichts derer es eine Überlegung wert gewesen sein soll, ob man sich das Grätschen vielleicht besser verkneift. Ein Teppich, so war zu hören, sei jedenfalls etwas anderes.

Diese Geschichten gehören in Wennigsen jetzt ins Retro-Fußballbuch. Denn wo bisher Asche war, da blitzt nun ein neuer Kunstrasenplatz. Über den sich natürlich in Zukunft nicht nur Gästeteams freuen werden, zumindest im Vergleich zum Kick auf Asche. „Alle sind von der neuen Anlage total begeistert“, sagt Jan Bornschein. Der TSV-Trainer kennt dieses Geläuf selbst bereits von seiner Tätigkeit bei vorherigen Clubs, dass Wennigsens Fußballer stolz auf ihre Anschaffung sind, ist ihm freilich nicht entgangen. Das entspannt nicht zuletzt auch die Trainingssituation im Winter, was durchaus eine Rolle spielt, wenn man sich wie Bornschein für die bevorstehende Saison vorgenommen hat, weiter oben in der Tabelle zu landen als in den vergangenen Jahren.

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga in der Spielzeit 2009/2010 war die beste Platzierung, die der größte Wennigser Club in der 1. Kreisklasse 3 vorweisen konnte, zweimal der sechste Rang. Für Bornschein ist das noch kein Dilemma, weil er schließlich weiß, dass sich vieles entwickeln muss und Erfolg hart erarbeitet sein will. So geht er auch die neue Saison an, die der TSV in der Staffel 4 absolviert. „Wenn wir erst einmal kleine Schritte machen, dann sind wir gut dabei. Wir müssen bei uns noch ein paar Sachen rausfiltern, die da nicht hingehören“, sagt er. „Auf lange Sicht“ könne dann auch wieder an die Kreisliga gedacht werden. Im Grunde, sagt Bornschein, sei man ja schon in der vergangenen Saison nicht schlechter gewesen als Vizemeister SV Northen-Lenthe.

Seit Anfang Juli befindet sich die Mannschaft in der Vorbereitung, am Sonntag,16. Juli, 14 Uhr, präsentiert sie sich während der Testspielphase gegen die A-Junioren des JFV Calenberger Land erstmals vor heimischer Kulisse.

Vielleicht ist Bornschein danach wieder ein Stück weit schlauer, wen er alles in den Kader aufnehmen will, mit dem es in die Punkterunde geht – zurzeit kann er aus fast 30 Spielern wählen. Darunter mit Vincent Müller und Leon Stein zwei junge Spieler der eigenen Reserve, mit Robin Kuhlmann einer vom 1. FC Germania Egestorf/Langreder III.

Von der Egestorfer U 23 sind zudem zwei Akteure gekommen, von denen sich Bornschein verspricht, dass sie einiges dazu beitragen können, einen vorderen Tabellenplatz zu erreichen. Marco Reinke, der sich in Wennigsen mehr Einsatzzeit erhofft als an der Ammerke, sei angesichts seiner guten Spieleröffnung und seines guten Kopfballspiels ein Mann für die Sechserposition; Dominik Ehlers könne defensiv alles spielen, „eine Granate für diese Klasse“, findet Bornschein. Nicht mehr dabei sind Benjamin Schroiff (Studium in Ingolstadt) und Philipp Spielmann (beruflich nach Heilbronn).

 

 
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