Aus der Geschichte des Wennigser Waldsportplatzes

Damals konnte man den Bewuchs des Spielfeldes kaum als "Rasen" bezeichnen, wie das obige Bild von ca. 1935 zeigt

Aus den Erinnerungen unseres langjährigen Mitglied Fritz Lauenstein enstand dieser Bericht über unseren Waldsportplatz.

Nach dem ersten Weltkrieg gab es in Wennigsen mehrere konkurrierende Sportvereine. Mein Vater (geb.1910) war damals Mitglied im 1924 gegründeten Fußballverein "Sportfreunde ". Von wem die Initiative zur Anlage des Waldsportplatzes ausging und in welchem Jahr das erfolgte ist mir nicht bekannt. Ich nehme an, dass es etwa 1919, kurz nach dem Ende des 1.Weltkrieges war. Da das Waldrandgelände etwas abschüssig war, ist anzunehmen, dass man damals auch schon vom Hang etwas Boden abgetragen hat und damit den unteren Spielfeldrand etwa einen halben Meter anhob. Trotzdem spielten die gegnerischen Mannschaften jeweils eine Halbzeit bergauf und eine bergab! Der Platz dürfte in Längsrichtung damals immer noch einen Höhenunterschied von ca.3 m gehabt haben (etwa so, wie sie der daneben verlaufende Weg zum Schützenhaus heute noch zeigt).

Um 1932 wurde dann von den Mitgliedern des Vereins " Sportfreunde" in Eigenleist­ung (damals gab es noch viele Bauhand­werker in Wennigsen) das Gebäude mit den Umkleideräumen der Mannschaften ge­baut.

Das Bild von etwa 1935 , zeigt Mitglieder des Vereins "Sportfreunde" bei der gemeinsamen Platzpflege. Es ist anzu­ nehmen, dass in den ersten Jahren auch das Spielfeld noch mit der Sense gemäht wurde. Arbeitseinsatz auf dem Waldsportplatz 1935

 

Während der NS-Zeit kam es zur " Gleichschaltung“ der Vereine und diese musste sich zu Ortssportgemeinschaften zusammenschließen. Nach Kriegsende bildete sich aus diesem Zusammenschluss der TSV Wennigsen (Turn u. Sportverein).

Da die Schräglage des Waldsportplatzes doch recht unbefriedigend war kam es 1948 zu umfangreichen Erdarbeiten, um das Spielfeld annähernd waagerecht zu bekommen. Aus dieser Zeit stammt auch das folgende Dokument aus dem ehem. Privatarchiv des Wennigser Architekten Friedrich ("Nelson") Gleue, sen. (der damalige Gemeindedierektor hieß auch Gleue,!) in dem es über eine Kreditaufnahme der Gemeinde zur Begleichung der Kosten für die Baubearbeiten ging.

Ich kann mich noch schwach daran erinnern, dass sich damals ein Ungetüm von Seilbagger (der kam mir als 6-jährigem gewaltig vor), der noch von einer Dampfmaschine angetrieben wurde. in den Hang "hineinfraß". Der Aushub wurde auf Kipploren geladen, die dann von Hand auf Feldbahnschienen zur tiefer liegenden Waldrandseite geschoben und dort ausgekippt wurden.

So ähnlich könnte der 1948 am Sportplatz eingesetzte Bagger ausgesehen haben.

 

Nach dem Planieren wurde um das Spielfeld auch eine etwa 3 m breite 400 m-Laufbahn angelegt. die eine Lauffläche aus roter Asche hatte, die von der Barsinghäuser Bergehalde stammte. Der gesamte Platz wurde von einem Drahtzaun umschlossen.
Damit die Zuschauer keine Möglichkeit hatten, das Spiel ohne Eintrittskarte zu sehen , wurde an den zum Wald und zum Waldweg liegenden Sichtmöglichkeiten in etwa 2 m und 1 m Höhe waagerechte Spanndrähte gezogen, an denen vor Spielbeginn Stoffbahnen mit Werbeaufdrucken als Sichtschutz entlang gespannt wurden.

Während der Bauarbeiten und bis zur Bespielbarkeit des neuen Rasens (1948 und 1949)
fanden die Spiele der Wennigser Mannschaften auf dem Sportplatz in der Wennigser Mark statt. Der Platz lag auf dem Gelände der heutigen Polizeischule, gegenüber dem später angelegten Waldfriedhof.

 

Aufgrund der diesjährigen 100 Jahe Fußball in Wennigsen ein Interessanter Artikel, die Sparte dankt Fritz für die tolle Arbeit und das Zusammentragen der Bilder.

 
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