Leichtathletik: Deutsche Meisterschaft Jugend – Hürden-Platz sieben

Siekmann sprintet ins Finale
„Das war ein wirklich toller Tag“, sagte Ronja Siekmann. Und diesen Tag krönte die 17-Jährige von der LG Wennigsen in der Halle in Halle an der Saale mit dem siebten Platz bei der deutschen Jugend-Meisterschaft. Nach 8,83 Sekunden im Finale des 60-Meter-Hürden- Sprints stand dieser Erfolg fest. Auf dem Weg zum Endlauf gab es jedoch Freud und Leid für die Wennigser. Denn im Vorlauf hockten Siekmann sowie ihre Freundin und Vereinskameradin Svenja Rieck, die sich ebenfalls Endlaufchancen ausgerechnet hatte, in den Startblöcken. „Ich weiß auch nicht wieso, aber ich bin zu früh vor dem Schuss rausgelaufen“, sagte Rieck: Fehlstart und Disqualifikation – damit war der Wettbewerb für sie beendet, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. „Alle wollten mich trösten, aber die Tränen kamen doch“, sagte Rieck. „Auch ich war baff und habe versucht, mich danach ganz auf den nächsten Startversuch zu konzentrieren“, sagte Siekmann. Doch die Angst – neben ihrer Vereinskollegin waren zuvor einige andere, auch eine Favoritin, ausgeschieden – lief im Vorlauf noch mit. Doch
Siekmanns 8,85 Sekunden reichten, um zunächst den Zwischenlauf zu erreichen. „Dort habe ich attackiert und bin volles Risiko gelaufen.“ Damit hatte Siekmann Erfolg. Die neue persönliche Bestzeit von 7,75 Sekunden stand diesmal zu Buche und Siekmann im Finale. Dort gab es den einzigen Makel an diesem Tag. „In die letzte Hürde bin ich voll reingekracht. Das hat vielleicht einen oder zwei Plätze gekostet. Doch ob fünf oder sieben ist letztlich egal. Ein toller Tag war es in jedem Fall“, wiederholte Siekmann. Die Fahrt nach Halle war aber auch für Rieck nicht ganz umsonst. Zumindest konnte sie nach einer Nacht des Verarbeitens nochmals im Weitsprung antreten. „Aber auch das lief irgendwie nicht so berauschend“, sagte Rieck. Nach den drei Versuchen im Vorkampf standen 5,69 Meter zu Buche. Das reichte nicht zu einem Platz im Endkampf der besten Acht.