Leichtathletik: Norddeutsche Meisterschaft – Wennigserin gewinnt 60-Meter-Hürden

Siekmann nimmt den Fight an
Erst war es nur ein Titel auf ihrem MP3-Player, doch den Song „Fighter“ von Christina Aguilera hat Ronja Siekmann bei der norddeutschen Meisterschaft der Männer, Frauen und Jugendlichen wörtlich genommen.
Sie hat gekämpft und am Ende stand ein weiterer Titel – aber ein ganz anderer:
Den 60-Meter-Hürden- Sprint der weiblichen Jugend gewann die Wennigserin in neuer persönlicher Bestzeit von 8,79 Sekunden.
Damit war nicht nur die Überraschung, sondern auch der Doppelsieg der LG Wennigsen bei der Jugend perfekt. Denn auf dem zweiten Platz landete die favorisierte Svenja Riek mit nur einer Hundertstelsekunde Rückstand. „Im Vorlauf lag ich noch um diese Winzigkeit hinter Svenja. Jetzt habe ich zwischen den Hürden richtig Gas gegeben und bin mit vollem Risiko über die Hürden gelaufen“, sagte die Siegerin.
Und diese Rechnung ging auf. „Das Training mit Svenja motiviert total. Wir sind Konkurrentinnen und Freundinnen – etwas Besseres kann es gar nicht geben.“ Die nötige Lockerheit für ihren Sieg hatte sich Siekmann zuvor noch auf anderem Terrain geholt. „Mein Vater hat heute Geburtstag. Wir haben reingefeiert und ich habe gekellnert. Dieser Titel ist auch ein Geburtstagsgeschenk für ihn“, sagte die Tochter. Bei ihrem zweiten Auftritt untermauerte Siekmann ihre derzeitige Topform. Denn auch auf der 200-Meter-Strecke lief sie nicht nur bis ins Finale, sondern dort in 25,44 Sekunden auf den Bronze-Rang.


Explosiv aus dem Startblock: Ronja Siekmann läuft nach dem Hürden-Titel auch zu 200-Meter-Bronze.

„Dass sie über die Hürden stark ist, wusste ich. Doch der dritte Platz über die eine Runde hat mich fast noch
mehr erstaunt“, sagt Mutter und LGW- Vorsitzende Katrin Buck. Während Rieck ihre Niederlage gegen die Vereinskollegin lockerer wegsteckte, flossen bei Anja Paetel, der dritten Wennigserin im Hürden-Finale, nach dem Lauf Tränen – auch wenn sie in 9,34 Sekunden Sechste der Nord-DM geworden war. Denn ihr Ziel war die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft in zwei Wochen in Halle/Saale. Und dazu hätte sie 9,10 Sekunden laufen müssen. „Im Training ist sie auch besser, nur im Rennen zu nervös“, meint Trainer Björn Sterzel.