LGW versilbert den Spaßauftritt

Mehrkampf-DM – Siekmann, Rieck und Mispagel sind Vizemeister
Das Unternehmen Edelmetall hat Erfolg gehabt. Von der deutschen Mehrkampfmeisterschaft ist das Trio der LG wie erträumt mit Silber aus dem bayerischen Vaterstetten zurückgekehrt. Mit gemeinsam 13633 Punkten mussten sich Ronja Siekmann, Svenja Rieck und Ronja-Julie Mispagel im Siebenkampf der weiblichen A-Jugend nur dem Trio der LG Kreis Gütersloh um 69 Zähler geschlagen geben.

Am Ende springen Platz fünf in der A-Jugend-Einzelwertung sowie in der Teamwertung mit dem Wennigser Trio Svenja Rieck (kleines Bild, v. l.) Siekmann und Ronja-Julie Mispagel die Silbermedaille heraus.

LAV Tübingen als Nummer drei lag dagegen mit 12858 Punkten schon deutlich zurück. Auch die Plätze fünf und sechs für Siekmann und Rieck in der Einzelwertung waren höchst bemerkenswert. Keine der drei Wennigserinnen ist Siebenkämpferin, für alle sind die Hürdenstrecken das Metier. „Wir wollten nur unseren Spaß haben und die Spezialistinnen ein wenig ärgern“, hatte Siekmann vor dem zweitägigen Spektakel gesagt. Das klappte schon bei der ersten
Disziplin, dem100 m Meter- Hürdensprint. In 14,12 (Rieck) und 14,29 Sekunden (Siekmann) zeigten die Wennigserinnen ihre Klasse und die beiden besten Leistungen aller gg gemeldeten Teilnehmerinnen. Dass sie diese Platzierungen nicht halten würden, war klar. Doch dass nach dem ersten Tag – der bei 45 Grad auf dem Tartanbelag nur mit Eisbeuteln, Sonnenschirmen und dem strikten Vermeiden von barfuß gehen zu überleben war – Rieck mit 3017 und Siekmann mit 3016 Punkten als Vierte und Fünfte noch in Medaillennähe lagen, war keinesfalls klar gewesen. Das interne Duell der beiden Freundinnen hatte für zusätzlichen Schub gesorgt.
Einen komplett anderen Wettkampf erlebten die Deisterstädterinnen am zweiten Tag. Statt feuchtwarmer Schwüle und Lufttemperaturen über 35 Grad war es bei Teil zwei nur noch feucht: Dauerregen und unter 20 Grad. „So einen Wechsel habe ich noch nie erlebt. Wir waren nur froh, dass wir genug und auch dicke Sachen mithatten“, sagte Siekmanns Mutter Katrin Buck. Bei Dauerregen machte der Weitsprung als Startdisziplin am zweiten Tag alles andere als Spass. Dennoch sprang Rieck 5,34 Meter und setzte sich um fast 70 Zähler von Siekmann (5,10) ab. Doch diese konterte beim Speerwurf, ihrer heimlichen Leidenschaft. 35,65 Meter – damit war sie nicht nur drittbeste im gesamten Feld, sondern plötzlich um 37 Punkte vor Rieck, die nur auf 30,10 Meter kam. Auch auf den abschließenden zwei Runden des 800-Meter- Laufes entdeckte Siekmann ihren Siegeswillen 2:28:86 Minuten – auch hier war sie Drittbeste im Feld und verteidigte ihren Platz vor Vereinskollegin Rieck. Mispagel komplettierte bei ihrer Siebenkampf-Premiere in der A-Jugend mit Platz 29 und 3933 Zählern das Team. „Sie hat sich bei diesen katastrophalen Bedingungen um 50 Punkte gesteigert. Auch das war eine tolle Leistung“, sagte Buck.


Der Hürdensprint ist für Ronja Siekmann (oben) der perfekter Start in den DM-Siebenkampf.