Edelmetall gibt es im Doppelpack

Was für ein grandioses Wochenende aus Sicht der Leichtathletikgemeinschaft (LG) Wennigsen. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Jena liefen drei Athletinnen auf einen Medaillenplatz.

Die Medaillen glänzen, die sprinterinnen strahlen. svenja rieck (links) und ronja siekmann holen silber und bronze
Über die 100 Meter Hürden der weiblichen A-Jugend schafften es mit Svenja Rieck und Ronja Siekmann gleich zwei Sportlerinnen der LGW auf’s Podest. Das Triple perfekt machte dann die B-Jugendliche Marie Dannenberg, die über 1500 Meter Bronze holte.
Das Wochenende in der ostdeutschen Universitätsstadt dürfte die kleine LG Wennigsen auf der Leichtathletik-Landkarte wieder ein Stück bekannter machen. Mit fünf Läuferinnen angereist und drei Medaillen abgesahnt – viel besser geht es nicht. Selbst die Trainer der Erfolgsathleten waren überrascht vom Abschneiden ihrer Schützlinge. Während Albert Becker insgeheim mit einem Medaillengewinn Svenja Riecks gerechnet hatte, war nicht vorauszusehen, dass auch Ronja Siekmann ganz vorne würde mitlaufen können. „Das war für mich die größte Überraschung des Wochenendes“, freute sich Becker nach Siekmanns Bronze-Lauf. „Endlich ist es ihr gelungen, das Richtige im richtigen Moment zu machen.“ Siekmann bewies im Kampf um Platz Drei große Nervenstärke. Sie behauptete sich mit ihrer Zeit von 14,24 Sekunden gegen Antonia Kurz aus Kaiserslautern, Laura Mossakowski (Gladbeck) und Tilia Udelhoven (Bad Godesberg), die allesamt mit ihrer Zeit von 14,30 Sekunden jeweils nur sechs Hundertstelsekunden später ins Ziel kamen.
Davor lieferte sich Rieck ein packendes Duell mit der späteren Siegerin Franziska Hoffmann aus Chemnitz. Nach dem Vorlauf schien es, als würde die Ostdeutsche auch das Finale klar dominieren. Doch die Wennigserin lieferte ihrer Konkurrenten einen heißen Fight. Rieck war fast bis zum Ziel gleichauf. Erst nach der letzten Hürde konnte sich die große Favoritin aus Chemnitz etwas absetzen und hatte mit sechs Hundertstelsekunden (13,78) das bessere Ende für sich. Rieck lief nach zu 13,84 Sekunden durchs Ziel. Albert Becker war trotzdem sehr zufrieden: „Sie ist fast optimal gelaufen und lag nur eine Hundertstel über ihrer Bestzeit – und das bei starkem Gegenwind. Technisch hat sie mir von allen am besten gefallen. Trotzdem wäre noch mehr möglich gewesen, wenn sie intensiver in die Hürden gegangen wäre.“
Dritte im Bunde der Wennigser Medaillengewinnerinnen war in Jena Marie Dannenberg. Die Mittelstrecklerin lief über die 1500 Meter eine Zeit von 4:35,52 Minuten und wurde Dritte. Sie war als Zehnte der Meldeliste angereist und bewies erneut, dass sie immer noch Steigerungspotenzial hat – wenn die Konkurrenz nur stark genug ist. Bereits im Vorlauf ließ sie mit der Zeit von 4:42,81 Minuten aufhorchen. Das war eine Verbesserung ihrer persönlichen Bestzeit von zwei Sekunden. Doch genügte dies der jungen Dannenberg noch nicht. Im Finale legte sie nochmals nach und war um satte sieben Sekunden schneller. Couragiert lief sie von Beginn an in der Spitzengruppe mit, musste nach circa 600 Metern jedoch die späteren Siegerinnen ziehen lassen. 300 Meter vor dem Ziel setzte sich Dannenberg dann an Position drei, die sie mit einem ganz starken Schlussspurt zu verteidigen wusste.
Nora Dirlam (B-Jugend; 100m Hürden) zeigte bei ihrer ersten Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft ebenfalls eine sehr gute Leistung, hatte jedoch etwas Pech, da sie die Finalteilnahme nur um einen Rang verpasste. „Sie hat gezeigt, dass sie in der deutschen Spitze mitlaufen kann“, lobte sie ihr Trainer Björn Sterzel.
Etwas unglücklich agierte hingegen Ronja-Julie Mispagel, die über 400 Meter Hürden aus dem Rhythmus kam und als Vorlauf-achte mit einer Zeit von 66,81 Sekunden ausschied.