1. Herren: Dritte Niederlage in Folge

Am Sonntagnachmittag war der SV Wilkenburg zu Gast am Wennigser Kunstrasenplatz und der Ort hatte sich herausgeputzt. Denn es war Entdeckertag in Wennigsen, wo am Heimatmuseum, den Wasserrädern, dem Wasserpark und generell im Ort viel Betrieb herrschte. 69 Zuschauer kamen zum 8. Spieltag der diesjährigen Kreisligasaison und wollten typische Wennigser Tugenden entdecken. Kampf, Leidenschaft, Wille – vor allem aber ein ganz anderes Auftreten als vier Tage zuvor beim 0:2 gegen den SV Weetzen.

Die Gäste aus Wilkenburg kamen mit einer hohen 1:5-Niederlage aus Pattensen im Gepäck, wobei Pressesprecher Volkwein anmerkte, dass dies auch der "Landesliga-Reservistenkameradschaft" geschuldet war. So wollten beide Mannschaften ihre Niederlagen unter der Woche wieder wettmachen, den besseren Start in die Partie erwischten allerdings die Hausherren. Die Mannschaft von Trainer Bornschein begann forsch und schnürte den Gegner frühzeitig in dessen Hälfte ein, wenngleich es ein Stück weit verwunderte, wieviel Raum dem TSV gegeben wurde. So konnten der zurückgekehrte Kapitän Daniel Stein, Björn Fischer, Yannic Flügel und auch Fabi Winkler sich gut in Szene setzen. Letzterer sorgte dann auch nach neun Spielminuten für die verdiente Führung, nachdem er nach einem schönen Diagonalpass von Björn Fischer blendend in Szene gesetzt wurde und Torwart Dominik di Figlia keine Chance ließ.

Mit der Führung im Rücken ließen sich die Wennigser fortan etwas fallen, um so mehr Raumgewinn zu erzielen, während Wilkenburg es nicht für nötig hielt, spielerisch irgendwelche Akzente zu setzen. Stattdessen war das probate Mittel, den Ball häufig lang nach vorne auf Niklas Römgens zu spielen, der im eins gegen eins die Wennigser Hintermannschaft vor das eine oder andere Problem stellte. Ein Geistesblitz von ihm, als er den Ball zwischen zwei Verteidiger in den Laufweg von Marco Elas lupfte, führte beinahe zum 1:1-Ausgleich. Ein wirklich schöne Szene. Und nur wenige Zeigerumdrehungen später kam, was in dieser Kreisligasaison so sicher ist wie das Amen in der Kirche. Neben Platzverweisen war es dieses Mal ein Foulelfmeter. In diesem Fall für die Gäste aus Wilkenburg, als Stephan Schade und Tom Lutter Niklas Römgens nicht regelkonform im Strafraum zu Fall brachten. Das Geschenk verwandelte Marco Elas zum 1:1-Ausgleich (24.).

In der Folge merkte man dem Spiel des TSV einen gewissen Bruch an und es war diese Saison schon häufiger der Fall, dass Gegentore zu leichter Verunsicherung führen. Dazu wurde es auf dem Platz etwas nicklicher und es war Schiedsrichter René Kevin Perucha zu verdanken, dass Wilkenburgs Luis Ramon Canet Salgado nicht schon in der ersten Hälfte für eine klare Tätlichkeit des Platzes verwiesen wurde, sondern dämlicherweise erst in der Nachspielzeit, wobei er das gesamte Spiel über bei jedem Disput mit von der Partie war. Doch sollte das kein Grund für Ausreden sein. Stattdessen waren die Folgen des Ausgleichstreffers jene, dass Wilkenburg fortan mutiger nach vorne spielte und mit Elas, Römgens und Lettenmeier drei Spieler für die nötigen Nadelstiche sorgten.

Nach dem Pausentee verflachte das Spiel zunehmend und man merkte beiden Mannschaten die hohe Belastung der letzten Wochen an. Wirkliche Torgefahr fehlte zwischen Wiederanpfiff und Minute sechzig komplett, wenngleich dann sichtbar wurde, dass jene Spieler, die in den letzten Wochen immer zur Stange gehalten hatten, leistungstechnsich immer weiter abfielen. Mit den Einwechslungen von Leon Stein und Daniel Fetköther versuchte Trainer Bornschein dem etwas entgegen zu setzen, die nötige Durchschlagskraft, gerade in der Offensive, fehlte aber weiterhin.

Stattdessen waren es die Gäste aus Wilkenburg, die zunächst nach einer Ecke Wennigsens einen mustergültigen Konter ausspielten, deren Ende aber bereits erwähnter Elas in den Fangzaun donnerte statt in die Maschen. Doch es zeichnete sich ab, dass die Lücken in der Verteidigung immer größer wurden. Niklas Römgens war gut eine Viertelstunde vor dem Ende Nutznießer dessen, dass auf Seiten Wennigsens sich auch die mentale Erschöpfung ausbreitete, die letzte Konzentration fehlte und man dem berüchtigten Schritt zu spät in den Zweikämpfen war. Am zweiten Pfosten völlig allein gelassen erzielte er das 1:2 (75.).

Mit der Hereinnahme von Marcel Devantier erhoffte sich Bornschein noch einen Impuls nach vorne. Doch bis auf einen Freistoß vom besagten Hessen, den Dominik di Figlia zur Ecke parierte, sollte es keine Schlussoffensive der in rot-schwarz spielenden Wennigser mehr geben. Die Akkus sind alle nach den englischen Wochen und man dürfte nicht unglücklich darüber sein, erst nächste Woche Sonntag wieder zu einem Pflichtspiel anzutreten. Gegen Ende der Partie stieg noch einmal das Gemüt der Akteure auf dem Platz an, es gab die üblichen Wortgefechte, Reiberein und Nicklichkeiten, ohne aber dieses Mal ernsthafte Konsequenzen befürchten zu müssen. Eine Tatsache, die nach der Schmach vom Mittwoch alles andere als selbstverständlich war.

Pressesprecher Martin Volkwein vom SV Wilkenburg hatte einen dreckigen 2:1-Sieg seiner Mannen vor dem Spiel prognostiziert und dieses Mal sollte er Recht behalten. Es war kein gutes Spiel zweier Mannschaften, die auf Augenhöhe agierten, an dessen Ende aber die Gäste die gefährlichere Offensive darstellten und mit ihren Kontern immer wieder Nadelstiche setzen konnten, die die Wennigser Jungs schwere Beine machten. Die Gastgeber hingegen haben große Probleme, Durchschlagskraft im letzten Drittel zu erzeugen und dies wird durch die Sperren von Denis Zbitnev und David Rößner nicht einfacher zu beheben sein, wenngleich Marcel Devantier wieder zu einem Kurzeinsatz kam. Nach acht Spielen stehen sechs Zähler auf der Habenseite, Tabellenplatz 15, der am Saisonende den Abstieg bedeuten würde. Wir hoffen, dass sich die Jungs in der Woche ein wenig erholen um am nächsten Sonntag in Goltern wieder etwas Zählbares mit zurück an den Deister bringen werden.

TSV WENNIGSEN - SV WILKENBURG     1:2 (1:1)
Zuschauer: 69
Aufstellung: Lutter, Hitzschke, Schade, Flügel (75. Devantier), Winkler (53. Fetköther), D. Stein, Fischer (65. L. Stein), Neumann, Ehlers, Oldenburg, Reinke.
Tore: 1:0 Winkler (9.), 1:1 Elas (24., Foulelfmeter), 1:2 Römgens (76.)
Gelbe Karten: Schade (Unsportlichkeit), Reinke (Foulspiel).

 
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