Am Sonntagnachmittag verlor die erste Herren trotz zweifacher Führung mit 2:3 gegen den BSV Gleidingen. Der nächste Nackenschlag, wobei man der Mannschaft nichts vorwerfen kann. Dieses Spiel zeigt exemplarisch die derzeitigen Probleme der 1. Herren des TSV Wennigsen, die in der Kreisliga bestehen können, in den 90 Minuten aber teilweise katastrophale, individuelle Schnitzer einbauen, die die benötigten Punkte kosten. Und selbst wenn man am Ende noch die Chance auf den Ausgleich hat, dann verlässt einem auch noch Fortuna und das nötige Glück.
Im Spiel gegen den Tabellenneuten war von Vorneherein klar, dass man mit den Gleidingern mithalten kann und so verwunderte es die rund 50 Zuschauer am Kunstrasenplatz auch nicht, dass die Wennigser in der ersten halbe Stunde die spielbestimmende Mannschaft waren. Einsatz, Zweikampfverhalten, taktische Ordnung – es passte alles und darüber hinaus ging man durch einen Treffer von Marcel Devantier nach Zuckerpass von Denis Zbitnev mit 1:0 in Führung (22.). Doch nur zwei Minuten später, nach einem Einwurf Gleidingens, folgte eine nicht mit Vernunft zu erklärende Verkettung der Umstände zum 1:1-Ausgleich durch Gleidingens Robin-Steffen Grodd, der noch nicht einmal... - ach lassen wir das. Der zum 1:1 traf. Doch Gleidingens Schlussmann Björn Schneeberg zeigte bei einer Ecke, exakt eine Zeigerumdrehung später, das einzige Mal an diesem Tag nerven, sodass erneut Marcel Devantier zur 2:1-Führung traf. Das muss doch jetzt mal reichen, oder? Weit gefehlt, weil wieder ein kapitaler, individueller Fehler auf entscheidender Position zum 2:2 führte. Lukas van der Ah auf Seiten Gleidinger konnte sein Glück auch kaum fassen, brauchte er den Ball doch nur im verwaisten Tor einschieben (38.).
Dieses Gegentor verdeutlichte an der Reaktion der Spieler, welch große Bürde es ist, wenn nicht alle Spieler innerhalb der Mannschaft 100% fokussiert auf ihre Aufgaben sind. Da geht man zwei mal völlig verdient in Führung, spielt eine sehr gute Hälfte und muss mit einem 2:2 zum Pausentee aufgrund individueller, schwerwiegender Fehler. Das nagt am Selbstbewusstsein, am Selbstvertrauen und es tritt eine innere Unruhe auf, weil 90% der Mannschaft alles umsetzen wie gewollt, aber Fehler eiskalt bestraft werden. So auch im zweiten Abschnitt, wo man nicht mehr ganz so dominant auftrat und in der 61. Spielminute das 2.3 kassierte. Ein freistoß der Gleidinger wurde schnell ausgeführt, die Faustabwehr landete direkt auf dem Fuß von Dimitri Kiefer, der wie schon seine Mannschaftskollegen zuvor nur Danke sagen brauchte und den Ball ins Tor einschob. Der dritte Nackenschlag innerhalb einer Stunde.
Doch Wennigsen gab nicht auf, drängte auf den Ausgleich und kam auch noch zu guten Chancen, die jedoch allesamt ungenutzt blieben. Als dann niemand mehr mit dem Ausgleich rechnete und alle Spieler im Strafraum der Gäste zur letzten Ecke versammelt waren, schien Fortuna doch noch einmal einen Engel herabzuschicken. Wegen gefährlichen Spiels entschied Schiedsrichter Helge Bruns auf Elfmeter für die Rot-Weißen. Es war DIE Gelegenheit, doch noch einen Punkt mitzunehmen. Doppeltorschütze Marcel Devantier schanppte sich die Kugel und... schob sie Schneeberg in die Arme, der in den letzten zehn Minuten zum matchwinner avancierte und seinen Fehler aus der ersten Hälfte wieder wett machte. Am Ende blieb es beim 2:3 und das Ergebnis steht konträt zu dem, was die Spieler auf dem Platz leisteten. Wichtig wird sein, dass möglichst viele Wennigser Schlachtenbummler am kommenden Sonntag den Weg nach Ingeln-Oesselse finden, um den TSV positiv zu unterstützen – in guten wie in schlechten Zeiten.
TSV WENNIGSEN - BSV GLEIDINGEN 2:3 (2:2)
Zuschauer: 57
Aufstellung: Lutter, Rößner (65. Fetköther), Flügel, L. Stein, Zbitnev (74. Peters), S. Stein, Strauß (78. Zander), Ehlers, Wegner, Reinke.
Tore: 1:0 Devantier (22.), 1:1 Grodd (24.), 2:1 Devantier (25.), 2:2 von der Ah (38.), 2:3 Kiefer (61.)
Gelbe Karten: Ehlers (Unsportlichkeit), Fetköther (Foulspiel)
Besondere Vorkomnisse: Devantier verschießt Foulelfmeter (90.+5)