Am Ostermontag musste die 3. Herren des TSV Wennigsen auswärts bei der Zweitvertretung des Holtensener SV antreten. Beide Mannschaften trennten vor Spielbeginn 12 Zähler und die Gäste aus Wennigsen wollten mit einem Sieg den Puffer vergrößern. Dabei konnte Trainer Wasner auf (fast) den kompletten Kader zurückgreifen, 18 Mann meldeten sich bereit. Nach zweiwöchiger Paue also beste Vorraussetzungen.
Vor circa 40 Zuschauern – davon ein großer Teil aus Argestorf & Wennigsen – erschien Schiedsrichter Halil-Ibrahim Yayci erst zwei Minuten vor Anpfiff, was für die Spieler wieder einmal bedeutete, die Zeit zu überbrücken, ehe sich der Unparteiische umgezogen und bereit war, das Spiel anzupfeifen. Das war diese Saison schon das dritte Mal und ist in der 4. Kreisklasse nichts desto trotz ein Ärgernis! Die Spannung geht verloren, die Muskeln kühlen aus und das ganze Aufwärmprozedere ist einfach gesagt für die Katz. Da wünscht man sich zukünftig auch von den Unparteiischen ein bißchen mehr Professionalität, schließlich war Anpfiff um 15.00 Uhr und nicht früh morgens.
Dennoch kann der Schiedsrichter nicht der Grund für die desaströse Anfangsphase gewesen sein! Vielleicht die ungewohnte Uhrzeit am Nachmittag, vielleicht das Warten auf den Unparteiischen oder vielleicht lag es auch einfach an der falschen Einstellung der ersten elf Mann. Man weiß es nicht so genau, die in grün spielenden Gastgeber aus Holtensen waren jedenfalls von der ersten Minute an hellwach, griffiger im Zweikampf und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Es dauerte nicht lange, da wurde Schlussmann Soeren Engelking auch schon auf Betriebtemperatur gebracht. Haarsträubende Querschläger und mangelhaftes Zweikampfverhalten ließen den Eindruck erwecken, dass zwischen beiden Mannschaften ein Klassenunterschied herrschen würde.
Dem war eigentlich nicht so, aber es passte ins Bild, dass die Hausherren nach einem Querschläger im eigenen Strafraum zur 1:0-Führung einschießen konnten. Die Gäste aus Wennigsen bis dahin bemüht, überhaupt mal einen Ball an den Mitspieler zu bringen und ohne Entlastung. Trainer Wasner reagierte umgehend und brachte als Zeichen Dochow und Helka für Krüger und Pape.
Es folgte eine Phase, wo die Gäste besser in die Partie fanden und nachdem ein Schuss von Innenverteidiger Jannik Petrich noch abgefälscht wurde, verwertete Maurice Redecke die Ablage aus spitzem Winkel mit einem satten Strahl ins lange Eck zum 1:1. Hoffnung keimte auf. Die Gäste zeigten sich fortan griffiger und vor allem orientierter im Mittelfeld, sodass man sogar Passstafetten über zwei, drei Stationen bestaunen konnte.
In der Pause wurden zahlreiche Fehler noch einmal angesprochen und Situationen aufgezeigt, wie man zukünftig verteidigen müsse, möchte man etwas Zählbares aus Holtensen mitnehmen. Man verzichtete auf weitere Personalrochaden und ließ die Elf, die sich in den letzten Minuten der ersten Hälfte eigentlich etwas besser präsentierte, unverändert.
Doch kaum war die Halbzeit um, gelang den Gastgebern erneut die 2:1-Führung. Erneut war man auf Seiten Wennigsens zu passiv im Zweikampf, zu weit weg vom Gegenspieler und Soeren Engelking machtlos im Tor des TSV. Trainer Wasner bemängelte erneut die zu lasche Einstellung und wechselte sich selbst sowie Nils Pape zurück ins Spiel, um das Spiel noch drehen zu können. Nach einem Freistoß von der Strafraumkante schien die Messe jedoch gelesen, als in der Torwartecke der Ball zum 3:1 für Holtensen einschlug.
Doch die Gäste aus Wennigsen stemmten sich bei typischen Aprilwetter zwischen Sonnenschein und Graupelschauer zurück in die Partie und zunächst besorgte Nils Pape das 2:3, ehe Maurice Redecke mit seinem zweiten Treffer des Tages gar den 3:3-Ausgleich erzielen konnten. Vorrausgegangen war ein fieser Aufsetzer von Sascha Diekmann, den der Holtensener Torwart nicht festhalten konnte.
Nach einem Eckball wurde Timo Lauenstein dann im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht und Jan ‘Pavel’ Dochow drehte das Spiel mit dem Treffer zum 3:4, indem er den Ball humorlos in die Mitte des Tores drosch. Doch wer jetzt dachte, Holtensen würde sich kampflos ergeben, der irrte gewaltig.
Stattdessen bekamen die Gastgeber nochmals die zweite Luft und die defensive Ausrichtung der mittlerweile führenden Gäste aus Wennigsen war löchriger als ein Schweizer Käse. Binnen wenigen Minuten gelang es den Gastgebern, aus einem 3:4-Rückstand eine 6:4-Führung zu erstellen. Das Abwehrverhalten der Wennigser war schlichtweg nicht vorhanden un dman konnte sich bei Torwart Soeren Engelking bedanken, dass die Niederlage, die letzten Endes völlig verdient war, nicht noch höher ausfiel.
Trainer Wasner war nach dem Spiel entsprechend bedient: “Wir waren stets zweiter Sieger und der Sieg Holtensens geht völlig in Ordnung. Die Zweikämpfe, die Laufbereitschaft, die einfachsten Pässe - nichts gelang uns. Einzig Maurice Redecke hat heute ein gutes Spiel gemacht, der Rest muss sich gealtig steigern, wollen wir nächsten Sonntag wieder etwas Zählbares mitnehmen.Ich hoffe, die Zuschauer hatten wenigstens ihren Spaß. Bei allen, die uns die Daumen drückten, muss ich mich im Namen der Mannschaft für die 90 Minuten entschuldigen!”
Holtensener SV – TSV Wennigsen III 6:4 (1:1)
Zuschauer: circa 40
Es spielten: Soeren Engelking, Adrian Stegen, Sven Huppert, Jannik Petrich, Sascha Krüger, Nils Pape, Sascha Diekmann, Tobias Lauenstein, Timo Lauenstein, Maurice Redecke, Marco Trube – Hardy Ast, Massi Helka, Jan Dochow, Dennis Wasner // Timo Volkwein, Daniel Matiebe, Stefan Zander.
Fotos: Adrian Siegert (Mannschaftsfoto), Marcel Ryback
Tore: 1:0 Bussian (8.), 1:1 Redecke (35.), 2:1 Mantlik (55.), 3:1 Bussian (60.), 3:2 Pape (67.), 3:3 Redecke (69.), 3:4 Dochow (71., Foulelfmeter), 4:4 Sönksen (75.), 5:4 Bussian (80.), 6:4 Mantlik (82.)
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