2 Ecken - 2 Gegentore

Die Stärke der 3. Herren, bei Ecken des Gegners den Ball zu erobern und schnelle Konter einzuleiten, ging beim Heimspiel gegen Hohenbostel komplett schief.

Das erste Heimspiel auf dem Waldsportplatz wurde für die 3. Herren zu einem Fiasko. Die eigentliche Stärke wurde zur Achillesferse und vorne im Angriff fehlte die nötige Durchschlagskraft. Mit breiter Brust und dem ersten Sieg im Jahr 2016 im Rücken freute man sich auf das erste Spiel auf heimischen Rasen. Gegen den direkten Tabellennachbarn aus Hohenbostel wollte man weitere drei Zähler sammeln, auch um in de Tabelle vorbeizuziehen und vielleicht noch einmal Anschluss an das obere Tabellendrittel zu gewinnen. Allerdings musste man zum Spiel in Weetzen erneut auf sechs Positionen rotieren.

Vom Spielbeginn an erwischten die Hausherren aus Wennigsen den besseren Start. Jan „Pavel“ Dochow setzte die Stürmer Marcel Devantier und Jan „Butze“ Matzmor in Szene, zur Führung sollte es aber nicht reichen. Auch ein Distanzschuss von Kapitän Tobias Lauenstein wurde vom starken Hohenbosteler Schlussmann Marvin Steinmeyer zur Ecke geklärt - eine Riesentat. Die Gäste fanden nur schwer in die Partie und konnten sich vorne keinerlei Chance erspielen. Dennoch sollte es nach einem Eckball 1:0 für die Gäste stehen. Towart Wasner unterlief die Hereingabe und Hohenbostels Sebastian Blume bedankte sich mit dem Treffer aus kürzester Distanz (17.). In der Folge schalteten die in rot gekleideten Gastgeber noch einmal einen Gang hoch, doch bis auf zwei, drei Freistoßflanken sollte es nicht mehr gefährlich werden. Hohenbostel machte mit zwei Distanzschüssen auf sich aufmerksam, allerdings ohne das Gehäuse des TSV ernsthaft ins Visier zu nehmen. Mit diesem unglücklichen 0:1 ging es dann in die Halbzeitpause.

Im zweiten Spielabschnitt erwischte dagegen der Gast aus Hohenbostel den besseren Start und konnte die Wennigser Defensive unter Druck setzen. Zwei Distanzschüsse verfehlten nur knapp das Wennigser Tor, eine Hereingabe wurde glücklicherweise aus 12 Metern in den Wennigser Himmel gebolzt und einen schöne Kombination über Hohenbostels linke Außenbahn konnte letzten Endes Towart Wasner per Reflex klären. In dieser Phase stand der TSV enorm unter Druck und konnte sich selten befreien.
Für die Vorentscheidung sorgte der sonst spuveräne Schiedsrichter Olaf Koch mit einer gravierenden Fehlentscheidung. Was war passiert?

Hohenbostels Benjamin Homeyer spielte zwei Wennigser Verteidiger aus und drang in den Strafraum ein. Von diesen verfolgt ließ er sich urplötzlich fallen und markierte den sterbenden Schwan – eine Schwalbe aller feinster Güte! Obwohl kein Wennigser Spieler mehr am Ball war, sollte es einen Eckball für Hohenbostel geben, anstelle eines Freistoß‘ für Wennigsen sowie einer fälligen gelben Karte. Eine krasse Fehlentscheidung. Der Hohn folgte nach der anschließenden Ecke, als am langen Pfosten erneut Sebastien Blume unter Bedrängnis zum Abschluss kam und das vorentscheidende 0:2 für die Gäste erzielen sollte. Der Schiedsrichter verwarnte den zuvor gestürzten Homeyer mit einer gelben Karte wegen Unsportlichkeit. Für die Spieler des TSV Wennigsen der Witz des Tages. Als dann ein paar Zeigerumdrehungen später eine Freistoßflanke direkt nach Anpfiff wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung abgepfiffen wurde, ohne zu wissen wer denn an den Ball kommen würde, wurde es auf dem Platz doch noch mal etwas hitzig. Denn Jan „Butze“ Matzmor konnte sein gefühlt fünftes Abseitstor der Saison erzielen und zumindest diese Entscheidung sorgte nur noch für Kopfschütteln.

Dass Schiedsrichter Olaf Koch später den Gästen aus Hohenbostel einen klaren Handelfmeter verweigerte, sei an dieser Stelle auch noch erwähnt. Jedenfalls schwanden bei den Gastgebern die Kräfte und es war schwer, anhand der personell bedingten Auswechslungen noch koordinierte Angriffe einzuleiten. Zu häufig wechselten jetzt Abstimmungsfehler mit Abspielfehlern, die die Gäste zum Kontern einluden, die daraus aber kein Kapital schlagen mochten. Am Ende verlor unsere 3. Herren das Spiel mit 0:2, wobei wenn man das komplette Spiel über 90 Minuten betrachtet, eine Punkteteilung verdient gewesen wäre. Die erste Halbzeit war man klar besser als der Gast und hätte in Führung gehen müssen. Im zweiten Abschnitt war Hohenbostel das klar tonangebende Team und zeigte dem TSV ihre Grenzen auf. Eine ärgerliche, weil vermeidbare Niederlage.

Doch enttäuscht wollte nach dem Spiel niemand sein. So bilanzierte der sehr stark spielende Kapitän Tobi Lauenstein: „Das Ergebnis ist scheiße, aber wir haben alles rausgehauen. Heute sollte es einfach nicht sein und letzten Endes waren es zwei Ecken, die dieses Spiel entschieden. Wären wir in Führung gegangen, wer weiß wie Hohenbostel damit zurecht gekommen wäre? Aber egal, auf dieser Leistung können wir aufbauen.“ Auch Hohenbostels Christian Plöger merkte nach Spielschluss an: „Es war eine Partie auf Augenhöhe. Aufgrund der 2. Halbzeit geht der Sieg für uns aber in Ordnung.“ Dem widersprach Jan „Butze“ Matzmor vehemend: „Gehen wir in Führung, gewinnen wir. Mich ärgert es, dass der Schiedsrichter maßgeblich das Spiel beeinflusst hat und mir schon wieder ein Treffer geklaut wurde. Das nervt mich gewaltig!“ Ausgerechnet die Stärke, Ecken des Gegners selbst für schnelle Konter zu nutzen, wurde in diesem Spiel doppelt bestraft. Eine bittere Niederlage, verpasst man dadurch den Anschluss an Platz 7.

TSV Wennigsen III - VSV Hohenbostel II    0:2 (0:1)
Waldsportplatz Wennigsen: 28 Zuschauer
Kader: Dennis Wasner, Sven Huppert, Dirk Geveke (46. Timo Lauenstein), Janick Pohle, Bendikt von Pappenheim, Hardy Ast (62. Lars Garbe), Tobias Lauenstein, Robin Nitschke, Marcel Devantier, Jan Dochow (62. Maximilian Oblonczek), Jan Matzmor.
Tore: 0:1 Sebastian Blume (17.), 0:2 Sebastian Blume (73.).

Der Wiesel - die Stadionzeitung der 3. Herren des TSV Wennigsen - Ausgabe 9 vom 10.4.2016

 
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