Das Ergebnis der Niederlage beim Heimspiel gegen Weetzen III spielte nur eine untergeordnete Rolle. Viel schwerer wog das desaströse Auftreten der Mannschaft vor den eigenen Zuschauern. Es folgen erstmals disziplinarische Konsequenzen.
Wennigsen – Nachdem bei Ankunft die Gäste aus Weetzen alles andere als erfreut darüber waren, auf die Wennigser rote Erde zu müssen, wähnte sich der eine oder andere Spieler im roten Dress schon auf der Siegerstraße und im Vorteil der psychologischen Kriegsführung. Auch den Umstand, nur kalte Duschen anbieten zu können, ließ die Gesichtszüge der Gäste nicht positiver stimmen. Dazu dann noch der Fußweg zum Platz. Beste Vorraussetzungen, dem Gegner so schon ein Schnippchen schlagen zu können.
Der Gast jedoch zeigte eine „jetzt erst Recht“-Reaktion, während die unseren von allen guten Geistern verlassen wurden und eine derart desaströse erste Halbzeit spielten, in der es schwer wird, treffende Worte zu finden ohne sich dabei die Zunge zu verbrennen. Auch wenn man in der letzten Liga spielt kann und darf man sich nicht so verhalten, die wie Wennigser Mannschaft speziell in Durchgang eins. Das war teilweise Slapstick pur und das muss sich auch Trainer Wasner ankreiden lassen, der als libero und Kapitän seine Mannschaft nicht im Griff hatte.
Nach gut 20 Minuten war es der siebte lange Ball von Weetzen in den Rücken der hoch verteidigenden Wennigser, der dieses eine Mal nicht wegen Abseits weggepfiffen wurde und der Rick Gutzeit erreichen sollte, der Soeren Engelking im Wennigser Tor in einer 1:1-Situation noch fragen konnte, wo er denn den Ball hin haben wollte, ehe er ihn zum 0:1 versenkte.
Es folgte eine Standardsituation der Gäste, die eigentlich geklärt wurde, hätte man den Ball Richtung Tribüne gedroschen und sich den Ball in der Vorwärtsbewegung nicht wieder abluchsen lassen. Ein Weetzener Spieler ließ vier bis fünf Wennigser ganz alt aussehen, schoss aufs Tor, der Ball wurde abgefälscht, ein weiterer Querschläger landete wieder in der Mitte und nach dem ganzen Trubel musste man feststellen, dass der Ball auch im Netz des Wennigser Tores landete. 0:2, Slapstick pur, sofern man nicht Anhänger der gastgebenden Wennigser war.
Das Ganze gipfelte dann in höchster Verunsicherung und dem 0:3 noch vor der Halbzeit. Ein Wennigser Spieler verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung nach einem Dribbling, wo es gut vier Anspielstationen gab in Höhe des eigenen Strafraumes. Weetzen sagte Danke, umkurvte in Person von Amin Adam Torwart Engelking und vollendete zum 0:3. Pause, bzw. die Ruhe vor dem Sturm.
Trainer Wasner, der selbst einen gebrauchten Tag erwischte, überließ Co-Trainer Adrian Stegen die Halbzeitansprache. Und doch konnte er sich nicht beherrschen und machte seinen Unmut lautstark kund. In der Hoffnung, in der zweiten Halbzeit eine anderes Gesicht seiner Mannschaft sehen zu können. Und so kam es auch anfangs, durch diverse Taktikumstellungen machte Wennigsen mehr Druck und belohnte sich für seine Mühe in Form eines Elfmeters, als Wasner im Strafraum gehalten wurde. Tobi Lauenstein trat an, traf und es waren noch 30 Minuten Zeit, alles für einen Punkt oder mehr zu geben.
Darüber hinaus profitierte man von einem Platzverweis der Gäste nach dem Anschlusstreffer, wobei dieser alles andere als offensichtlich war. Im Anschluss des Spiels erkundigte man sich nochmals, warum der Spieler den Platzverweis sah und angeblich hätte dieser einen Wennigser angespuckt.
So konnte man gut 30 Minuten in Überzahl agieren und es lebte die Hoffnung, doch nochmal das Unmögliche möglich zu machen. Jedoch sollte es an diesem Tage nicht überraschen, dass kurz danach zwei Wennigser Akteure diesen vermeintlichen Aufschwung wieder ausbremsen sollten, indem sie ihren Disput lautstark kund taten und beide vom Schiedsrichter mit der gelben Karte verwarnt wurden. Grund genug, beide Spieler auszuwechseln und auch für das kommende Spiel am Mittwoch gegen den Tabellenletzten aus Goltern nicht zu berücksichtigen. Die erste disziplinarische Maßnahme seit Bestehen der 3. Herren.
Zwar war man noch stets bemüht, irgendwie im Spiel nach vorne etwas bewegen zu wollen, aber zu viele eigene Fehler sollten der Mannschaft selbst im Wege stehen. Es reihten sich Unkonzentriertheiten an haarsträubende Fehlpässe und trotz der Überlegenheit wurde man nur selten gefährlich, auf der anderen Seite war Weetzen durch Konter auch davor, das 1:4 zu erzielen. Die größten Chancen vergaben Jan ‚Pavel‘ Dochow, Marco Trube und Dennis Wasner, dessen Kopfball die Querlatte küsste. Letzten Endes sollte es aber beim 1:3 bleiben und Weetzen die drei Zähler vom Wennigser Ascheplatz entführen.
Trainer Wasner war nach dem Spiel sichtlich bedient: „Die erste Halbzeit war - auch wenn ich mich wiederhole - die schlechteste Leistung in dieser Saison und für eine Fußballmannschaft unwürdig, auch wenn wir nur in der letzten Liga spielen. Dafür schämt man sich. Und allen Zuschauern tut es mir Leid, die diesem Spiel beiwohnten.“ Auf das kommende Spiel gegen Goltern angesprochen führte er aus: „Ich weiß noch nicht, wer zum Kader gehören oder aus diesem gestrichen wird, aber das heute hat Konsequenzen! Das Spiel muss man abhaken und den Fokus auf die bevorstehenden Aufgaben richten. Meine Aufgabe ist es, konstant dafür zu sorgen, dass die Spieler sich für 90 Minuten den Arsch aufreißen wollen, für den TSV, für die Dritte.“
TSV Wennigsen III – SV Weetzen III 1:3 (0:3)
ca. 18 Zuschauer
Es schämen sich: Soeren Engelking, Sven Huppert, Stefan Pyka, Jakob Peters, Ronny Kreßmann, Marco Trube, Nils Tönnies, Jan Dochow, Hardy Ast, Hanno Sellinger, Dennis Wasner // Sascha Diekmann, Tobias Lauenstein, Timo Lauenstein.
Tore: 0:1 Rick Gutzeit (18.), 0:2 undefinierbarer Torschütze (36.), 0:3 Amin Adam (44.), 1:3 Tobias Lauenstein (63., Foulelfmeter)
Besonderheit: rote Karte für Weetzen III (63.) wg. Anspucken des Gegners
3. Herren – Peinlicher Slapstick auf roter Erde
Bilder zur News: