Es gibt Unentschieden, die fühlen sich wie Niederlagen an. Und es gibt Unentschieden, die fühlen sich wie Siege an. Letzteres war für die FSG Deister im nachgeholten Hinrunden(!)-Spiel der Fall, als sie dem Tabellenzweiten des SC Bison Calenberg ein 0:0 abtrotzten.
In einem Spiel, in der alle Akteurinnen alle 4 Jahreszeiten von Hagel, strömenden Regen, Wind und kurzer Hitzeperiode innerhalb von 90 Minuten durchleben mussten, agierte die FSG aus einer kompakten Defensive heraus mit dem vorrangigen Ziel, das Offensivspiel der Gäste massiv zu stören.
Dies gelang von Beginn an recht gut, jedoch brauchte die FSG rund 20 Minuten, Ruhe ins eigene Spiel zu bekommen, hektische Ballverluste zu reduzieren und mutiger im eigenen Spiel zu werden.
Zweimal hatte man bei den ansonsten fast gar nicht stattfindenden Gäste-Angriffen etwas Glück, als jeweils eine Offensivspielerin allein auf das von Sarah Seliger gehütete FSG-Gehäuse zustürmte, den Schuss jedoch harmlos in die Arme der Keeperin setzte.
Aber auch die FSG sollte Chancen bekommen. Einen Freistoß aus aussichtsreicher Position setzte Laura Hansmeier in die gegnerische Mauer, einen strammen Schuss aus der Drehung setzte Lara-Pascalle Kappey nach einem Eckball knapp neben den Pfosten und nach einem langen Pass in die Schnittstelle von Ronja Deegener rutschte der nasse Ball der durchgestarteten Annika Wilde unglücklich über den Fuß, so dass der Ball am langen Pfosten vorbeisegelte.
Nach dem Seitenwechsel im Prinzip das gleiche Bild: Die Bisons mit einem spielerischen Übergewicht und etwas mehr Ballbesitz, jedoch ohne zwingende Torchancen. Die gefährlichsten Möglichkeiten ergaben sich zumeist durch Freistöße aus dem Halbfeld oder Distanzschüsse, welche aber Sarah Seliger nicht ernsthaft in Gefahr bringen konnten.
Ziel war es dann letztendlich, das Remis über die Zeit zu bringen, was durch einige wenige Entlastungsangriffe dann auch gelingen konnte und der Jubel entsprechend groß beim Abpfiff war. Hatte doch niemand mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Angesichts der Tabellenkonstellation und der Torverhältnisse beider Teams ein gefühlter Sieg eben.
„Wir konnten an die gute Defensivleistung des vergangenen Spiels anknüpfen und uns diesmal selbst mit einem Punkt belohnen. Die Mädels haben die taktischen Vorgaben nahezu fehlerlos umgesetzt und sich diszipliniert daran gehalten, was wir uns vorgenommen haben.
Was eigentlich noch erfreulicher als das Unentschieden ist, ist die Tatsache, dass wir gegen ein Team mit Aufstiegsambitionen nicht nur gegentorlos geblieben sind, sondern auch nur ganz wenige Torchancen zugelassen haben. Und das lag nicht an einem schlechten Tag des Gegners, sondern an einer guten Leistung von uns.
Das Ergebnis ist wichtig fürs Selbstvertrauen, denn wir sehen, dass wir auch gegen Teams von oben mithalten können, wenn wir unsere Ziele auf den Platz bringen können.“
Für die FSG spielten: Sarah Seliger-Sarah Lührßen-Hannah Kessler-Kathrin Noltemeyer-Lynn Deegener-Simone Hernando Barrera-Christine Marhenke-Laura Hansmeier-Ronja Deegener-Annika Wilde-Lara-Pascalle Kappey-Andrea Fricke-Lysan Schulz-Pia Kampkötter