EINE NIEDERLAGE, DIE WEH TUT

KURZFORM:

Dank dreier Geschenke der SGDW entführte ein stark ersatzgeschwächter SV Mittelrode letzten Endes verdient drei Punkte von der Hühnerwiese. Entgegen jedweder Statistikdaten zählt am Ende, wer mehr Treffer versenkt hat. Das waren am 1. Spieltag die Gäste.

FÜR LESERATTEN:
An einem wunderschön sonnigen Sonntagmorgen, als der Morgentau dank sonnigen Grüßen langsam aber stetig versiegte, trafen sich 18 Amateurfußballer der SG Degersen/Wennigsen zum ersten Testspiel, um zu sehen, inwiefern die Vorbereitung genutzt wurde. Nach der Taktikbesprechung hatte man noch ein Sekündchen, um ein neues Mannschaftsfoto zu schießen. Es folgte das Warmmachen, paar Torschüsse und ein etwas verspäteter Anpfiff. Sogar die Seitenwahl gewann Kapitän Stegen. Nach 24 Trainingseinheiten und 8 Testspielen war man heiß darauf, endlich mal wieder Pflichtspiel zu absolvieren.

Die Freude hielt bis zur sechsten Spielminute. Nach einem Foul im Mittelfeld wurde der Ball von den in schwarz-gelb spielenden Mittelrodern auf den langen Pfosten gechippt und Dirk Wahl bedankte sich per Kopf zum 0:1 für die Gäste. Die SGDW, die gänzlich anders in dieses Spiel starten wollte, ließ wie so oft in den ersten Minuten jegliche Gegenwehr vermissen. Defensiv zu tief, passiv und zu weit weg von den Gegenspielern ließ man die Gäste gewähren. Muss man vorm Spiel jedes Mal die Spieler wachbrüllen, um gehört zu werden? Das darf sich das Trainer-Duo um Wasner und Mähler mal fragen. Denn schon in der Vorbereitung zeigten sich mitunter unerklärliche Schnarchanfälle.

Nach fast zwanzig Minuten dann die nächste, kalte Dusche. Etwas hölzig und ungestüm ging man an der äußeren Sechzehnerkante in den Zweikampf, dessen Vorteil der Unparteiische Murat Kilinc noch abwartete, ehe er nach missglückter Flanke entschied, Elfmeter zu pfeifen. Zumindest diskutabel der Maßstab, wenn bei jedem Kontakt Foul gepfiffen werden müsste. Zwar war ein Kontakt vorhanden, aber der Vorteil wurde auch abgewartet, während aus diesem kein Nutzen gezogen wurde. Marc Arnold war es egal. Der schnappte sich die Kugel und drosch sie halbhoch rechts in die Maschen zum 0:2.

Und die SG? Taute dann allmählich auf. Presste den Gegner frpher, ging des Öfteren mal ins Risiko oder in eine 1:1-Situation, aber oftmals war ein Fuß, ein Bein, ein Schenkel oder der Kopf des Gegners im Weg. Es folgte an die sieben, acht Ecken und dreiundzwanzig Einwürfe. Bis auf einen Schuss ans Außennetz von Wasner sollte Matze Mensing bis dato aber einen ruhigen Arbeitstag erleben. Umso verwunderlicher dann, dass es bei sonnigen 18 Grad Celsius plötzlich eine Trinkpause gab. Nach kurzer Diskussion musste man einsehen, dass beide Kapitäne dem zugestimmt haben, wobei der Zeitpunkt dafür nicht ungünstiger hätte sein können.

Mähler, der die Mannen von Außen coachte, versuchte es mit einem Weckruf und nach einer Kombination über Alex Dochow war Sascha „Uwe“ Krüger frei durch und hatte den 1:2-Anschlusstreffer auf dem Schlappen. Mensing tauchte aber ab und klärte zur Ecke. Diese, wie auch die Einwürfe, waren an Harmlosigkeit aber nicht zu überbieten. Generell fiel den Gastgebern offensiv nicht viel ein und das Prädikat „Rumpelfußball“ umschrieb noch freundlich das, was die 25 Zuschauer zu sehen bekamen.

In der zweiten Hälfte sorgte gleich die erste Aktion für den heiß herbeigesehnten Anschlusstreffer. Wasner tankte sich am Strafraum durch, schoss aufs Tor, Mensing parierte, beim Abpraller wurden Wasner von den Beinen geholt und Volkwein staubte zum 1:2 ab. Symbolisch, wie chaotisch dieses Tor fiel. Sollte die SG noch ausgleichen können? Alles deutete darauf hin, denn man wurde stärker in den Zweikämpfen, spielte nun auch mutiger nach vorne, Großchancen blieben aber aus. Azimi aus der 2. Reihe mal, erneut Wasner und sonst waren es nur Ecken, die hätten für Gefahr sorgen können. Mittelrode war konditionell angezählt und schaffte nur selten Entlastung, die Bälle flogen im Minutentakt über den Zaun zum Bauern. Die letzten zwanzig Minuten hätten interessant werden können.

Ihr lest es, wir benutzen den Konjunktiv. Denn nach einem geklärtem Ball hätte dieser nur noch zum Mitspieler gepasst oder geschlagen werden brauchen, vollkommen egal. Aber frei nach dem Motto „nimm Du ihn, ich hab ihn sicher“ verweigerten die Spieler der SG den Kontakt, was Mittelrodes Jannis Lehmann dazu entschloss, einfach mal den Huf reinzuhalten und aufs Tor zu schießen – 1:3, die Entscheidung. Katze „Pavel“ im Tor entschärfte noch einen Schlenzer Mittelrodes nach einem Freistoß, war aber ansonsten weites gehend beschäftigungslos an diesem Sonntagmorgen.

Zwar versuchte die SG auch weiterhin irgendwie vorne für Gefahr zu sorgen. Bis auf einem Kopfball, wo sich zwei Mitspieler aber gegenseitig beharkten und die Chance aufgrund ungenügender Kommunikation ungenutzt blieb, sollte aber nicht mehr viel bei rumkommen. Mittelrode indes nutzte das Zeitspiel clever, auch um immer wieder den Spielfluss zu stören und so bleibt festzuhalten, dass man durch eigene Schlafmützigkeit, Antikommunikation und fehlender Konzentration drei Punkte herschenkte, die so unnötig waren wie… was auch immer. Der Saisonstart wurde verpatzt, die Startelf wird sich zu kommenden Sonntag garantiert ändern und es dürften zwei heiße Trainingstage auf die Spieler der SG Degersen/Wennigsen zukommen. Müssten wir einen Spieler des Tages wählen, würden wir schwanken zwischen Mittelrodes Neuzugang Michele-Marcel Oeser, der auf der 10er Position die Fäden zog oder Marc Arnold, der trotz gestiegenen Alters doch immer noch ein Laufpensum abspult, wo sich so der eine oder andere eine Scheibe von abschneiden könnte. Alles in allem aber Lob nach Mittelrode! Die Fehler eiskalt bestraft und clever runtergespielt, wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg.

HELDEN DES SPIELS:

SVM: Mensing, Steinecke, To. Lehmann, R. Syring, Je. Lehmann, Wahle, Oeser, Arnold, Ja. Lehmann, Glotz (90. Hetter), J. Syring // Wagner, Verdnik, Grote.
SGDW: J. Dochow, Ewald, Rockel (56. Alhakim), Stegen, A. Dochow (56. Becker), Geveke, Siegert, Volkwein, Wasner (73. Mähler), Azimi, Krüger (46. Preuschoff) // A. Theobald, Rachfahl, Redecke.

TORE:
0:1 Wahle (6.)
0:2 Arnold (18. Foulelfmeter)
1:2 Volkwein (47.)
1:3 Ja. Lehmann (70.)

ECKEN
13:3

ABSEITS
2:0

FOULS
15:10

TORSCHÜSSE:
11:5

ZUSCHAUER: 25

 
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