Quelle Neue Presse David Lidón Foto privat
Kabinengeflüster: Katalanischer Kicker vom Kreisligisten TSV Wennigsen nach Kreuzbandriss wieder da – aber wie lange noch am Deister? Vor zwei Jahren kam Bernat Montoya Salvadó aus Andorra in die Region Hannover – und fand beim TSV Wennigsen seine fußballerische Heimat. So richtig zum Spielen kam der gebürtige Katalane aber nicht. Erst bremste ihn die Corona-Pandemie aus, im Sommer 2021 erlitt er dann einen Kreuzbandriss. Mittlerweile steht der vielseitige Offensivspieler wieder auf dem Platz – und wie!
Im Kreisliga-Kellerduell beim FC Eldagsen II mühte sich der TSV beim Stand von 1:0, als Montoya Salvadó nach einer knappen Stunde eingewechselt wurde. „Er hat eine unglaubliche Ballsicherheit“, schwärmt Coach Jan Bornschein. Mit einem feinen Steckpass in die Gasse auf Leon Stein bereitete der Joker prompt das 2:0 vor (59. Minute). Und auch am entscheidenden 3:1, dem Endstand, hatte er großen Anteil. Diesmal ließ der technisch versierte Angreifer einen Gegenspieler stehen und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Daniel Stein den Ball per Flugkopfball ins Tor beförderte (89.).
Trotzdem noch sehr vorsichtig
„Es ist einfach geil, wieder zu spielen nach dieser harten Zeit“, freut sich Montoya Salvadó, der knapp sechs Monate ausfiel. „Das ist eigentlich sogar kurz für diese Verletzung, aber ich fühle mich gut. Ich bin trotzdem noch sehr vorsichtig“, erzählt der 30-Jährige. Kickt er denn auch kommende Saison mit seinen Wennigsern in der Kreisliga? Zum einen kämpft der Tabellenvorletzte um den Klassenerhalt. Und zum anderen könnte es Montoya Salvadó vom TSV wegziehen. Der Familienvater ist vom Deister nach Döhren gezogen, wo er mittlerweile auch arbeitet. Der ausgebildete Athletiktrainer ist bei der von Ex-96-Profi Fabian Ernst gegründeten Football Innovation Academy angestellt, die Individualtraining für Fußballer anbietet und zuletzt unter anderem Profi Patrick Twumasi betreute. Vor einem Monat hat Montoya Salvadó mit zwei Kollegen das Projekt „Bolzplatzhelden“ gestartet, das sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtet. „Es wird mit dem Job und der Strecke immer schwieriger für mich, es zum Training zu schaffen“, sagt er. „Solange es klappt, spiele ich in Wennigsen.“ Mindestens bis zum Saisonende, so viel steht fest. Sollte es für Montoya Salvadó danach woanders weitergehen, wird er den TSV stets in seinem Herzen behalten. „Wir haben eine super coole Truppe, in der ich mich sehr wohl fühle. Man merkt, dass hier alle spielen, um Spaß zu haben und alles für den Verein geben.“