Neue Saison, altes Problem – Formschwankungen beim TSV

Nach dem Sieg in Gestorf am 4. Spieltag war am darauf folgenden Sonntag der erste Heim-Dreier das Ziel des TSV Wennigsen.
Mit dem VSV Hohenbostel war auf dem Waldsportplatz eine Mannschaft zu Gast, die in der jüngsten Vergangenheit immer mal wieder durch Undiszipliniertheiten und Unfairness auffiel und auch der TSV traf auf ein Team, das sicherlich nicht für den Friedensnobelpreis infrage kommt.
Doch erstmal zum Spielverlauf. Wennigsen erwischte einen Start nach Maß und erzielte durch Christian Friedrich das 1:0 (14.). Der Wennigser Spielmacher hatte eine schlecht gestellte Mauer vor sich und zirkelte einen direkten Freistoß aus ca. 18 Metern gekonnt ins Netz.
Im weiteren Verlauf bekamen die Zuschauer mehr gelbe Karten als Torchancen zu sehen. Der noch junge Schiedsrichter zückte gleich mehrere Verwarnungen für Fouls und unangemessene Diskussionen, ohne sich dabei aber wirklich Respekt zu verschaffen. Ein noch härteres Durchgreifen des Unparteiischen hätte dem Spiel sicherlich gut getan.
Mit der Wennigser Führung ging es in die Halbzeit und nach dem Seitenwechsel gelang dem VSV der wesentlich glücklichere Beginn. In der 51. Minute verirrte sich eine verunglückte Flanke überraschend ins Wennigser Gehäuse und es stand 1:1.
Zunächst ein Schock für die zu großen Teilen noch junge Mannschaft von Trainer Olaf Hesse, die sich dann aber doch von dem Rückschlag erholte und in der 76. Minute durch Markus Klejnowski erneut zu Führung einschob.
Von nun an wurde es von Seiten der Hohenbosteler noch ruppiger. Die Konsequenz daraus? Weitere gelbe Karten und wenig Spielfluss. Für die zahlreichen Zuschauer also wahrlich kein Fußball-Leckerbissen. Wennigsen hielt lange dagegen, nahm die Zweikämpfe an und es sah lange danach aus, als sollte Hohenbostel für das unfaire Spiel nicht auch noch belohnt werden.
Bis zur 90. Minute. Kurz vor Abpfiff der Begegnung war Wennigsen in der Defensive viel zu offen, ließ sich wie eine Schülertruppe auskontern und Hohenbostel kam noch zum 2:2 Ausgleichstreffer.
Ob das Ergebnis letztendlich verdient war, darüber kann man streiten. Klar ist allerdings, dass der VSV dieses Spiel niemals mit 11 Spielern hätte beenden dürfen.


Bereits 3 Tage später musste der TSV Wennigsen die Reise zum Auswärtsspiel nach Hiddestorf antreten und wie es sich für einen freundlichen Gast gehört, hatte man viele Geschenke für die Heimmannschaft im Gepäck.
Nach 11 Minuten hatte Wennigsens Keeper Julian Bosch 3 Möglichkeiten, einen Ball zum Mitspieler zu bringen. Entweder nach links raus, nach rechts zum Mitspieler oder lang nach vorne schlagen. Bosch entschied sich für Möglichkeit Nummer vier, schoss den heranstürmenden Spieler der Eintracht an und die Kugel prallte ins Tor. 1:0.
Das 2:0 für Hiddestorf ließ nicht lange auf sich warten. Wennigsen war wieder besonders freundlich, brachte einen Spieler des Gegners im Strafraum völlig unnötig zu Fall und der fällige Strafstoß zappelte sicher im Netz (13.).
Hiddestorf nahm sich nun etwas zurück und ließ dem TSV etwas mehr Platz. Zudem wirkte Wennigsen nach dem zweiten Gegentor konzentrierter, als zu Beginn der Partie und ging engagierter in die Zweikämpfe.
In der 40. Minute gelang Markus Klejnowski der Anschlusstreffer zum 2:1 und es keimte wieder etwas Hoffnung beim TSV auf, die allerdings postwendend zunichte gemacht wurde. Hiddestorf ließ sich nicht lange bitten und markierte wiederum im direkten Gegenzug das 3:1 (41.)
Wennigsen gelang an diesem Abend nicht viel, aber zumindest Einsatz und Moral stimmten und in der 75. Minute erzielte der eingewechselte Milad Alo den erneuten Anschlusstreffer zum 3:2.
Wäre man in der Defensive an diesem Mittwoch nicht so anfällig gewesen, man hätte vielleicht sogar noch etwas aus Hiddestorf mitnehmen können. Letztendlich setzten sich die Unaufmerksamkeiten im Abwehrbereich aber fort und der Gastgeber nutzte dies zum wiederholten Mal. Unnötiger Ballverlust im Mittelfeld, die Abwehr ließ sich überrumpeln und der 2-Tore-Vorsprung wurde wieder hergestellt (4:2, 80.).
Aber auch das war noch keine Vorentscheidung, denn mit Maurizio Valgolio wechselte Trainer Olaf Hesse noch einen Unruheherd ein, der ordentlich Dampf machte und auf 4:3 verkürzte (83.).
Angestachelt von seinem Tor und der Erkenntnis, dass vielleicht doch noch ein Punkt drin ist, agierte Valgolio in den folgenden Minuten zu übermotiviert und bekam vom Unparteiischen kurz vor Abpfiff die Ampelkarte für ständiges Reklamieren. Eine Schwächung für das Deisterteam, die nun wahrlich nicht mehr kompensiert werden konnte.
Hiddestorf brachte die 3 Punkte über die Ziellinie und konnte sich beim TSV Wennigsen für die bereits erwähnten Geschenke bedanken.

Für Wennigsen spielten…
…gegen Hohenbostel:
Bosch – Imbke, Steinmüller, Kurzweil - Klejnowski, Sandvoß, Friedrich, Apicella (51. Gehrke), R. Ali – Nolte, Fetköther
…gegen Hiddestorf:
Bosch – Imbke, Steinmüller, Commichau - Klejnowski, Pries (55. Hesse), Friedrich, Apicella, R. Ali – Nolte (58. Alo), Fetköther (80. Valgolio)