Parallelen zur Nationalmannschaft

TSV Wennigsen III – SG Everloh-Ditterke II 1:0 (0:0)

Am gestrigen Sonntag war die 3. Herren die einzig erfolgreiche Mannschaft des TSV Wennigsen und konnte mit einem 1:0 über SG Everloh-Ditterke III auf Platz 6 in der Tabelle vorrücken. Phasenweise erinnerte das Spiel aber doch stark an „DIE Mannschaft“…

Nach der ärgerlichen Niederlage in Hohenbostel wollte die 3. Herren des TSV Wennigsen den Schalter wieder umlegen und daheim, auf der wunderbar präparierten Asche an einem Sonntag um 10.30 Uhr in der früh bei gefühlten 2 Grad Celsius wieder punkten. Die Begeisterung der Akteure, allen voran die der Gäste, hielt sich nach der Bekanntgabe, dass es auf Asche gehen würde, stark in Grenzen. Gesichtszüge entgleisten und der eine oder andere Fluch wurde gen Himmel gestoßen. Dabei hatten sie den Platz noch gar nicht gesehen…

Die Wennigser Elf hatte sich im Gegensatz zur Vorwoche stark verjüngt, denn statt auf Hilfe der alten Herren, die am Vortag unglücklich verlor, konnte man auf Akteure der A-Jugend zurückgreifen. Dass dies bitter nötig war, bewiesen zwei Spieler, die sonst eigentlich zum Kern der 3. Mannschaft gehören, an diesem Sonntag aber ein wenig länger mit ihrer Decke kuscheln wollten und daher denn Treffpunkt und somit auch die Chancen auf einen Einsatz verschliefen. Die Mannschaft freut sich schon jetzt auf eine sadistisch veranlagte Strafaufgabe, die der Trainer den Spielern aber noch mitteilen wird. So standen 13 Mann im Kader. Die Vorgabe war klar: Sieg, zu Null. Punkt.

Das Spiel begann und man fühlte sich ein wenig an die deutsche Nationalmannschaft erinnert, denn gleich nach Anpfiff nahmen die Gastgeber das Spiel in die Hand und drückten den sichtlich überforderten Gäste ihr Spiel auf. Reus, Özil, Müller & Co. hätten es an diesem Morgen auf Asche auch nicht besser hinbekommen, stattdessen blickte man auf streckenweise gute Kombinationen von Spielern, deren Namen Ast, Weber, Nitschke absolut nationalmannschaftstauglich sind. Der Gast aus Everloh-Ditterke war bis dato punktloser Tabellenletzter mit einem Torverhältnis von 5:29 – nach Sekunden erahnte man warum. Größte Stärke des Gegners war den Ball irgendwie, irgendwo tief in die Butnik zu schlagen.

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann das erste Tor fallen würde, doch als es dann so weit war und alle schon frenetisch den Führungstreffer feierten, machte der sehr gute Schiedsrichter R. Kaiser dem jubelnden Partyvolk einen Strich durch die Rechnung und entschied auf Abseits. Schade, hatte doch ‚Butze‘ seinen Torriecher auf die richtige Position gestellt und eingenetzt. So ging es mit einem 0:0 in die Halbzeitpause, wo unter Androhung der Einwechslung des Spielertrainers sowie des erfahrenen Haudegens ‚Huppi‘ als Stoßstürmer nochmals Druck auf die jungen Wilden ausgeübt wurde.

Es wurde weiter nach Lücken gesucht, gerannt und kombiniert aber es schien, als würde der Ball einfach nicht im gegnerischen Netz zappeln wollen. Als sich dann der Coach warmlief und sich für eine Einwechslung vorbereitete, schien die Verzweiflung so groß gewesen zu sein, dass die Akteure wie von Zauberhand einen mustergültigen Angriff über die linke Seite erfolgreich abschlossen. Leonhard Weber krönte seine erneut starke Leistung mit diesem 1:0 in der 65. Spielminute. Sauber. Also bedurfte es doch noch keiner Einwechslung. Die Jungs hatten Blut geleckt und wollten mehr, jedoch ließ man dabei die Absicherung im Rückraum einmal vollends im Stich. Plötzlich kam der Gast zu einer 3:2-Kontersituation, die sie wirklich gut ausspielten und als der Pass in die Mitte kam zu Everloh-Ditterke’s #9 Stefan Reichert, war man gedanklich schon beim 1:1. Doch vermutlich war Reichert gedanklich auch schon beim Torjubel, denn er säbelte aus 5m alleinstehend vorm leeren Tor am Ball vorbei - ein Dolchstoß für die defensive 6er-Reihe, die verzweifelt in sich zusammensank…

In der Schlussphase hielt Wennigsen den Druck hoch und wollte unbedingt noch mehr Tore schießen, an diesem Tag aber schien es, als wäre der gegnerische Strafraum wie verhext gewesen, sodass es letzten Endes beim 1:0 blieb. Ein Pflichtsieg, nicht mehr. Die A-Jugendlichen, die ihr erstes Herrenspiel absolvierten, waren kreativ und läuferisch bemüht während die alten Recken für Ruhe und Sicherheit sorgten. Am Ende ein hochverdienter Wennigser Sieg, Platz 6.

Am nächsten Sonntag, den 18. Oktober, kommt es um 10.30 Uhr zu einem richtungsweisenden Spiel, wenn der TSV Goltern III die Wennigser Jungs begrüßen wird, denn beide Mannschaften stehen im Mittelfeld der Tabelle dicht beieinander. Mit einem Auswärtssieg bestünde die Chance, der Spitzengruppe auf den Fersen zu bleiben. Bei Misserfolg droht der Absturz ins Mittelfeld der Liga. Es liegt an jedem Spieler selbst, die Woche zum Training und am Sonntag pünktlich (!) zum Treffen zu erscheinen. Arbeitet man zielstrebig weiter wie zu Saisonbeginn, ist mit der Mannschaft noch einiges möglich. Sofern die Mannschaft dazu gewillt ist…

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