Am vierten Spieltag ging es für die 3. Herren darum, zurück in die Erfolgsspur zu finden. Einige Spieler durften pausieren, andere durften sich zeigen und es war eine geschlossene, erfolgreiche Mannschaftsleistung mit einem verdienten Sieg am Ende.
Nach zwei Niederlagen in Folge war die Devise klar – ein Erfolg musste her. Doch zuvor stand die Begegnung mit der 2. Herren des VSV Hohenbostel auf der Kippe. Grund dafür: Einige Hohenbostler Akteure mussten bei deren ersten Herren aushelfen, sodass es fraglich war, ob das Spiel überhaupt stattfinden würde. Hohenbostel fragte nach eine Verlegung, das wiederum wurde seitens der Wennigser aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Man selbst war heiß auf das Spiel, 18 Mann standen eigentlich im Kader und wären da nicht zwei Akteure kurzfristig ausgefallen, hätte man eine perfekte Spielvorbereitung gehabt. So war Trainer Wasner zum Handeln gezwungen.
Durch die kurzfristigen Ausfälle von Robin Spindler und Sidney Thieme rückten u.a. Walid Arian und Sascha Krüger in die Startelf. Ebenso hatten es sich auch Fahim Mohammadi, Sean Lissel, Max Schulz-Helbach und Maciej Helka verdient, von Beginn an aufzulaufen. Im Gegensatz zur Vorwoche kam es so zu insgesamt neun Positionswechseln.
Das sollte sich auch im Spiel positiv bemerkbar machen. Auch durch eine Modifikation der Spielvorbereitung waren alle Spieler von Beginn an hellwach und konzentriert. Hohenbostel, zu dem Zeitpunkt punktgleich mit der dritten Herren, war gezwungen sich am eigenen Strafraum die Bälle hin und her zu passen, weil alle etwaigen Offensivpasswege seitens der Wennigser zugestellt wurden. Die Mannschaft arbeitete in einem geschlossenen Defensivverbund und ließ sich auch nicht locken, dem Gegner Räume zu schenken, in dem sie geduldig auf die Fehler der Gäste wartete um dann ins eigene Offensivspiel umzuschalten und Druck ausüben zu können.
Für neutralen Betrachter auf der Tribüne erschien die erste Halbzeit ggf. langweilig, da sie sehr taktikgeprägt war. Dennoch zahlte sich die Geduld der Wennigser aus. Bis auf zwei, drei Freistößen aus dem Halbfeld erlebte Schlussmann Soeren Engelking einen ruhigen Arbeitstag. Defensiv hatte man den Gegner stets im Griff. Großes Plus dabei war, dass die Gäste spielerisch limitiert waren und keine Ideen hatten, om offensiv wirklich Gefahr auszudrücken. Ganz anders dagegen die Gastgeber.
Die in den neuen rot-weiß gestreiften Cruising-Trikots spielenden Wennigser ließen den Ball bei Eroberung gekonnt durch die eigenen Reihen laufen und man spielte sich zielstrebig in die gegnerische Hälfte. So wurde der Ball sehr stark von den zwei Sechsern Helka und Lissel an die offensiv ausgerichteten Spieler weitergereicht, es fehlte letzten Endes nur der krönende Abschluss. Zwei Mal hatte der agile Max Schulz-Helbach den Führungstreffer auf dem Fuß, doch es brauchte bis kurz vor den Halbzeitpfiff, ehe Sascha Krüger die Gastgeber mit dem Treffer zum 1:0 erlöste. Hervorragend von Timo Lauenstein in Szene gesetzt lief Krüger allein auf Hohenbostels Schlussmann Marvin Steinmeyer zu, scheiterte zunächst im ersten Versuch, setzte aber nach und vollendete zum verdienten Führungstor.
Kurz danach war Halbzeit am Bröhnweg und Trainer Wasner wechselte dreimal, um frischen Wind herein zu bringen und auf das 2:0 zu drängen. Felix Vogel, Tobias und Marcel Lauenstein ersetzten Walid Arian, Fahim Mohammadi und den Torschützen Sascha Krüger. Fortan presste man im zweiten Abschnitt früher und nötigte so Hohenbostel zu Fehlern.
Als Maciej Helka dann im Strafraum zu Fall gebracht wurde freute man sich schon auf den fälligen Strafstoß, die Pfeife vom unparteiischen Sportskameraden Zimmermann jedoch blieb stumm. Als dann kurze Augenblicke danach Max Schulz-Helbach nach einem Freistoß den Ball per Kopf über die Linie drückte, ertönte die Pfeife umso schriller wegen vermeintlichen Abseits. Zwei Entscheidungen binnen kürzester Zeit, wo die Gemüter der Wennigser Fankurve erhitzt wurden.
Die Vorentscheidung sollte schließlich Sean Lissel gelingen. Nach einem wilden hin und her im Strafraum Hohenbostels setzte er nach, wurde beim Hohenbostler Klärungsversuch angeschossen und der Ball senkte sich in einer Bogenlampe unhaltbar ins Dreieck des Tores. Noch schöner als dieser doch sehenswerte Treffer war die Jubelorgie von Sean, der quasi über den Platz schwebte und stolz wie ein Honigkuchenpferd bis über beide Ohren strahlte. Unisono war Sean Lissel an diesem Tag der Spieler des Spiels - und das bei seinem Startelfdebüt.
Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit ging es Hohenbostel nur noch darum, Schadensbegrenzung zu betreiben, doch als sich Felix Vogel dann etwas umständlich durch zwei Mann durchtankte war auch das Abwehrbollwerk geknackt. 3:0 hieß es für Wennigsen, die in der Folge noch zielstrebiger die Führung hätten ausbauen können.
So blieb es aber beim souveränen Sieg, in der sich der eine oder andere Akteur gute Chancen erspielt hat, auch in Lemmie wieder in der Startelf zu stehen. Trainer Wasner war nach dem Spiel sichtlich zufrieden: „Wir haben geduldig auf unsere Chancen gewartet und diese verwertet, das Risiko minimiert und uns diesen Sieg verdient. Bester Mann war heute Sean Lissel, der seine Leistung mit seinem ersten Saisontor krönte - klasse!“
STATISTIK:
Zuschauer: 38
Schiedsrichter: Dennis Zimmermann
Platzverhältnisse: Kunstrasenplatz
Torschüsse
27 : 4
Torquote
11,11 % : 0,00 %
Pässe
359 : 242
Passquote
84,68 % : 75,62 %
Fouls
15 : 9
Abseits
2 : 1
AUFSTELLUNG:
Soeren Engelking, Sascha Diekmann, Jan-Niklas Gruner, Jan Bähre, Timo Lauenstein, Walid Arian (46. Marcel Lauenstein), Sean Lissel, Maciej Helka, Fahim Mohammadi (46. Tobias Lauenstein), Max Schulz-Helbach (89. Volkwein), Sascha Krüger (46. Felix Vogel) // Jannik Petrich.
TORE:
1:0 Sascha Krüger (45.), 2:0 Seal Lissel (62.), 3:0 Felix Vogel (82.)
