Die SGWD konnte den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer mit 3:1 besiegen, wenngleich die Gäste von der SG Bredenbeck-Holtensen Reserve sich mit zwei dämlichen Platzverweisen selbst aus dem Spiel nahmen.
Der finale Kader stand erst weniger als 24 Stunden vor Spielbeginn, die Trainingseinheit mit nur vier Leuten vom Donnerstag ließ die Trainer nicht allzu optimistisch in die Begegnung gehen aber die Mannschaft strafte den Coaches Lügen. Es schien, als hätte die Truppe die Auszeit zum richtigen Zeitpunkt gewählt. Denn der Beginn der Partie war hochmotiviert.
Gleich von der ersten Sekunde versuchte man die Gäste mit einem frühen und extrem hohen Pressing zu überrumpeln, um sie gar nicht erst an die Degerser Platzmaße zu gewöhnen und stetig unter Druck zu setzen. Dass das eine Mannschaft mit einem Durchschnittsgewicht von über 90kg nicht 90 Minuten durchhält ist logisch. Aber Kapitän Adrian Stegen setzte in der 10. Spielminute ein deutliches Zeichen, als er Thomas Schulz im roten Dress ohne Rücksicht auf Verluste kurz hinter der Mittellinie abräumte. Ein freundlich gemeintes "Herzlich Willkommen, heute wird es schmerzhaft" an den ungeschlagenen Tabellenführer.
Ein weiteres Ausrufezeichen setzte dann Coach Mähler himself weitere sieben Minuten später, als er nach einem Einwurf von Georg Hörning seinen robusten Körper geschickt einsetzte um den Ball vom Gegner abzuschirmen um dann aus der Drehung das 1:0 für die Hausherren zu erzielen (17.). Die Gäste jedoch zeigten sich keineswegs geschockt und forcierten ihre Angriff über die Brüder Rami und Haider Osso, wobei Letzterer sofort auf Betriebstemperatur war und sich ebenfalls früh eine gelbe Karte abholte. Nach einem langen Ball Bredenbecks gab es eine Unstimmigkeit in der SGWD-Verteidigung, es gab einen Kontakt mit einem Bredenbecker und folgerichtig Foulelfmeter für die Gäste. Deren Spielmacher Mortaza Haideri ließ sich nicht lang bitten und verwandelte trocken unten links zum 1:1-Ausgleich (21.).
Es war eine offensiv interessante Anfangsphase, die wiederum nur zwei Minuten später ihren Höhepunkt fand. Erneut fand Georg Hörnings Einwurf Julian Mähler im Strafraum der Bredenbecker und im Gewühl schaffte es Mähler, den Ball erneut zum 2:1 für die Hausherren zu versenken (23.). Bredenbecks Schlussmann Björn Mitschke fühlte sich behindert und in der Folge wurde das Spiel für gut sieben Minuten unterbrochen, weil es enorme Proteste der Gäste gab. In diesem Fall dumm stellte sich der bereits verwarnte Stürmer haider Osso an, der aufgrund seiner Proteste mit gelb-rot vom Platz gestellt wurde. Auch Mitschke hatte noch Redebedarf und wurde vom Unparteiischen Zimmermann mit gelb verwarnt. Eigentlich ein deutliches Zeichen, jeglichen Ärger und Frust herunterzuschlucken. Bei ihm lag trotzdem noch ein Kommentar auf der Zunge und Zimmermann schickte den aufgebrachten Mitschke mit der Ampelkarte vom Platz. Weitere Diskussionen folgten. Aber der vermeintliche Favorit dezimierte sich in dieser Situation selbst und die übrig gebliebenen neun standen vor einer Herkulesaufgabe. Der Verfasser dieses Berichts konnte aus der Entfernung das Gewühl nicht detailiert beschreiben, von daher lassen wir offen, ob man das Tor auch hätte abpfeifen können.
In der Folge versuchten es die Gäste mit langen Bällen und von der vermeintlichen Hektik angesteckt stand auch SGWD-Schlussmann Oli Görlach kurz vorm Platzverweis. Zimmermann bewies hier jedoch zum Glück mehr Geduld und belies es bei doppelter Ermahnung und Regelkunde kurz nach der Halbzeit. Im zweiten Abschnitt sorgte Julian Preuschoff für die Entscheidung, als er nach zwei Zeigerumdrehungen über die linke Seite auf Schulz – der mittlerweile das Tor der Gäste hütete - zulief und ihm keine Chance ließ (47.). Das 3:1 war für das Spiel die Entscheidung. Für die Gäste würde es nun umso schwerer werden, aber die Hausherren ließen sich ob der nummerischen Überlegenheit nicht zu sehr in die Offensive locken.
Der stets agile Georg Hörning hätte gewiss einen Treffer erzielen müssen in dieser Partie, aber es sollte nicht sein. Auch ein "den kann man pfeifen, muss man aber nicht"-Elfer blieb ihm verwehrt und man kann sich fast glücklich schätzen, dass der auch nicht gepfiffen wurde, man fürchtete Mähler wollte einen Dreierpack schnüren. Den etwas übermotiviert trat er noch einen Freistoß aus guter Position, das Ergebnis zeigen wir aber im Lauf der Woche hier auf Facebook. Denn schon kurz nach Wideranpfiff hatte Mähler eine riesige Gelegenheit die Führung auszubauen, hat sich aber von Mittelrodes Jannis Lehmann in der Woche zuvor abgeschaut, wie man den Ball aus fünf Metern über den Fangzaun jagt. Kassenwart Strietzel und seinem Adjutanten Liecker hats gefreut, wurden doch sofort drei Taler ins schwarze Buch eingetragen, dafür das Bälle über den Zaun gebolzt werden. Stetige Einnahmen bei jedem Heimspiel...
So wirklich gefährlich wurden die Gäste aus Bredenbeck noch einmal in der Schlussminute, als ein Schuss aus der zweiten Reihe auf die Latte ditschte. Die Erleichterung bei den Hausherren war groß, verpasste man es zuvor, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben und brauchte man fortan nicht um eine etwaig knappe Führung zittern. Denn die Lufthoheit an diesem Tag gehörte eindeutig den Gästen vom Deisterrand, die in ihrer Kindheit wohl allesamt genügend Fruchtzwerge aßen. Ansonsten spielte die SGWD den Zwei-Tore-Vorsprung ohne großes Risiko souverän runter und heimste etwas überraschend drei weitere Zähler ein. Einziger Makel war die Verletzung Steinmüllers, der sich bei einer unglücklichen Offensivaktion das Schlüsselbein brach und operiert werden muss! Bedeutet, dass es künftig im grün-weiß gestreiften Trikotsatz von Hotel Restaurant Pinkenburg es keine Nummer 6 mehr geben wird, das haben die Erstversorger zermetzelt. Gute Besserung auch an dieser Stelle noch einmal Daniel, werde schnell wieder gesund, damit Du deiner Frau im Haushalt auch wieder helfen kannst... ^^
SG WENNIGSEN/DEGERSEN - SG BREDENBECK/HOLTENSEN 3:1 (2:1)
Zuschauer: 29
SR: Dennis Zimmermann
Start11: Görlach, Siegert (46. Römelt), Geveke, Volkwein, Steinmüller (55. Siegert), Kurmut, Stegen, Preuschoff, Diaz-Garcia (40. Stein), Hörning, Mähler (46. J. Dochow, 55. Mähler)) // A. Dochow
Tore: 1:0 Mähler (17.), 1:1 Haidieri (21., Foulelfmeter), 2:1 Mähler (23.), 3:1 Preuschoff (47.)
Gelbe Karten: Görlach, Siegert, Stegen
Gelb-Rote Karten: H. Osso & Mitschke (23., beide wg. Meckern, Bredenbeck/Holtensen)
Ecken: 6 : 3
Abseits: 1 : 2
Fouls: 7 : 13
Torchancen: 11 : 4