Sie bilden das neugegründete Team Kinderschutz im TSV Wennigsen: Uta Poppe (von links), Claudia Pries, Antje Fetköther, Roman Wallat und Initiator Martin Röhl.Foto: Frank Hermann
Von Frank Hermann, Neue Presse
Ansprechpartner setzen sich für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen im Verein ein
Kinder und Jugendliche brauchen Wertschätzung und Respekt. Sie brauchen Sicherheit und Anerkennung in einem sicheren Umfeld. Auf dieses sichere Umfeld sollen sich die jungen Sportlerinnen und Sportler im TSV Wennigsen jederzeit verlassen können. Darum hat der TSV jetzt auf Initiative von Fußball-Jugendleiter Martin Röhl das Team Kinderschutz gegründet – und damit einen Vorreiterrolle für Vereine in der Deisterregion übernommen.
Außer Röhl gehören Antje Fetköther, Claudia Pries, Uta Poppe und Roman Wallat dem fünfköpfigen Team an. „Wir sind Ansprechpartner, wenn es um das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen in unserem Verein geht. Bei Anregungen, Sorgen und Vorfällen im Sinne des Kinderschutzes stehen wir bereit“, erklärt Röhl. Der gesamte Verein stehe hinter diesem Projekt, betont er.
Schulungen für Trainer
Zu den weiteren Aufgaben des fünfköpfigen Teams gehört zum Beispiel die Schulung aller Übungsleiterinnen und -leiter im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen. Alle Trainerinnen und Trainer müssen zudem einen Verhaltenskodex unterzeichnen sowie alle drei Jahre ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.
Diese Verhaltensregeln seien auch wichtig, um das Trainerpersonal vor falschen Verdächtigungen zu schützen, sagt Röhl. So sollten Übungsleiter unter anderem vermeiden, sich allein mit einem Kind in der Umkleide aufzuhalten oder es allein zu sich nach Hause einzuladen. „Es sei denn, für diese Einladung gibt es einen triftigen Grund, und andere Personen sind darüber informiert“, betont Röhl.
In einem Verdachtsfall von physischen oder psychischen Übergriffen zum Beispiel werde das Team Kinderschutz sofort tätig, sagt er. Es orientiere sich dabei an zuvor festgelegten Handlungsabläufen, um den Sachverhalt zu klären. Allen fünf Mitgliedern des Teams ist laut Röhl klar: „Wir übernehmen damit eine große Verantwortung.“ Doch die klaren Regeln bedeuteten Sicherheit: „Wenn wir gebraucht werden, dann wissen wir dank der festen Abläufe genau, was zu tun ist.“ Der Idealfall sei jedoch, niemals in dieser Hinsicht tätig werden zu müssen – „dann hätten wir nämlich schon im Vorfeld mit unserem Konzept zum Kinderschutz alles richtig gemacht“, sagt der Initiator, der vor rund zwei Jahren mit der Arbeit an dem umfangreichen Programm begonnen hat.
„Wir halten die Augen offen“
Mit dem neuen Konzept komme der TSV Wennigsen nicht nur einer gesetzlichen Vorgabe nach, sagt Röhl. „Das ist auch mein persönliches Anliegen – nicht erst seit den Vorfällen mit sexuellen Übergriffen im Kindergarten Vogelnest. Wir wollen ganz klar deutlich machen, dass wir die Augen offen halten und achtsam sind. Kinder sollen sich hier bei uns sicher und wohl fühlen“, unterstreicht er.
Seine Mitstreiter im Team Kinderschutz haben bei der Erarbeitung des Konzeptes entscheidend mitgewirkt, „um eine möglichst umfassende Schutzkultur für Kinder und Jugendliche in den Verein zu bringen“, wie Roman Wallat erläutert. Antje Fetköther lobt ebenfalls, „dass der TSV in dieser Hinsicht als Vorreiter tätig wird“. Dabei sei es wichtig, dass im Team sowohl Männer als auch Frauen als Ansprechpersonen zur Verfügung stünden, ergänzt Claudia Pries.
Auskünfte gibt es auf der Internetseite www.tsv-wennigsen.de sowie per E-Mail an kinderschutz@tsv-wennigsen.de.