Die Luft reicht nur für 45 Minuten

TSV Wennigsen III – SF Landringhausen 0:3 (0:0)
Wennigsen – Am 9. Spieltag gab es für die Kicker vom Deister eine erfreuliche Nachricht: Vermutlich zum letzten Mal in diesem Jahr durfte man auf dem heiligen Rasen antreten. Ansonsten königlich regiert vom Maulwurf, ließ sich dieser erbarmen und hügelte nur außerhalb der Spielfläche. Dies bedeutete zu dieser Zeit auch, dass der Platz tief sein würde. Hinzu kam ein kurzer Schauer am Morgen, der den Platz richtig schön durchnässte und der das Geläuf für die Spieler zu einer großen Rutschpartie machen würde.
Vorteil oder Nachteil? Schwer zu definieren gegen einen Gegner, bei dem zahlreiche Spieler kreisligaerfahren sind und die nach dem Neueinstieg zur letzten Saison immerhin Vierter wurden. Hätte Landringhausen das Spiel gegen den späteren Aufsteiger Harenberg nicht verpatzt (möglicherweise auch durch die Hilfe der 1. Mannschaft), wäre Landringhausen bestimmt schon in der 3. Kreisklasse beheimatet gewesen. Nach einem stotternden Start sind sie geradewegs durch die Rückserie gepflügt.
Und diese Saison? Dort leistete man sich in Kirchwehren/Lathwehren eine Niederlage, die man getrost als Ausrutscher bezeichnen konnte. Die restlichen 7 Spiele wurden gewonnen und punktgleich mit der Dritten des TSV Pattensen thront der Gast an der Tabellenspitze.
Der TSV dagegen setzte im 9. Spiel dieser Saison die Spieler 42, 43 und 44 ein und die einzige Konstante bleibt die Unkonstante. Von Eingespieltheit zu sprechen wäre der Witz des Jahres, aber an diesem Sonntag standen dem Trainer 17 Spieler zur Verfügung. Zu Spielbeginn jedoch nur noch 16, denn die Schiedsrichter (auch bei dem Spiel der 1. Herren war dies der Fall) hielten es nicht für nötig, am besagten Sonntag zum Waldsportplatz nach Wennigsen zu reisen. So einigte man sich auf Sven Huppert als Schiedsrichter, der in der ersten Halbzeit seinem eigenen Spielstil entsprechend viel laufen ließ was bei einigen Akteuren zwar zu Unmut führte, der das Spiel aber stets im Griff hatte und die Partie souverän leitete. Hat er ja doch noch nicht so oft gemacht…
Von der ersten Minute an waren die in rot gekleideten Wennigser gefordert und die Ansprache vor dem Spiel zeigte Wirkung, war doch ein jeder hochmotiviert! So gehörte auch die erste Chance den Hausherren, als der „Wennigser Wirbel“ die Gäste beim Spielaufbau früh attackierte und der Ballgewinn dazu führte, dass Oli Winkler eine Flanke von der rechten Seite auf den Kopf von Sascha Diekmann maßschneiderte und dessen wuchtiger Kopfball in hohem Bogen auf die Latte klatschte.
Ein erster Muntermacher, der allerdings auch die Gäste erwachen ließ. Die forcierten in der Folge ihr Tempo auf dem tiefen Geläuf und kamen dem Tor des TSV Wennigsen immer näher. Letzten Endes war es Robert Rusyniak zu verdanken, dass es zum Pausentee noch 0:0 stand. Einen Schuss, den jeder Zuschauer schon ins Netz einschlagen sah, kratzte er aus dem Winkel und auch seine Reflexe auf der Linie, wo er zwei, drei Mal glänzend parierte, sollten maßgeblichen Anteil am Remis haben.
Den einzigen Vorwurf, den sich die leidenschaftlich kämpfenden Wennigser machen müssen ist jener, dass das Spiel nach vorne oftmals zu unkontrolliert war und bei langen Bällen die Mannschaft zu langsam nachrückte.
In der Pause atmete man noch einmal tief durch und die Gesichter, gezeichnet von dem laufaufwendigen Spiel, zeigten erste Erschöpfungsphasen, aber auch den Mut und den Willen, dem Favoriten an diesem Tag ein Bein stellen zu wollen. Man wechselte einmal und sorgte mit einer Umstellung für eine Vernachlässigung der Außen, um die Mitte zu stärken. Doch genau diese Entscheidung entpuppte sich im Nachhinein als Fehleinschätzung. Denn gerade die Außen waren die Stärke der Gäste, über die sie immer wieder angriffen und so die Wennigser Jungs müde liefen. Denn es war unübersehbar, dass zu Beginn der zweiten Halbzeit gut 60% der Hausherren konditionelle Defizite aufwiesen.
In der 52. Spielminute gelang dann Landringhausens Lukas Piasecki mit einem Heber die Führung für die Gäste, wo eine Unaufmerksamkeit in der Wennigser Defensive gnadenlos bestraft wurde. Im direkten Gegenzug jedoch erspielte sich der TSV Wennigsen seinerseits die bis dato größte Chance. Kapitän Stefan Zander kam mustergültig in Szene gesetzt etwa 12 Meter auf der halblinken Seite vor dem Tor völlig freistehend zum Abschluss, verzog das Leder jedoch und schoss links vorbei. Als vier Minuten später Lukas Piasecki nach einem Eckball per Kopf das 2:0 für die Gäste erzielte, war das Spiel gelaufen.
Die Wennigser, die bis dato stets bemüht, aber offensiv zu harmlos agierten, beschränkten sich darauf, weitere Torchancen zu verhindern und sporadisch mal einen Entlastungsangriff zu fahren. Oftmals aber waren die Zuspiele zu ungenau und der hohe Laufaufwand aus der ersten Halbzeit machte sich deutlich bemerkbar.
Zehn Minuten vor dem Ende setzte Landringhausens Christian Poppe nach einer Hereingabe vom linken Flügel noch den Deckel drauf, als er einen Wennigser bei der Ballannahme entscheidend stören konnte. Letzten Endes war es ein hochverdienter Sieg der Sportfreunde aus Landringhausen, die eigenen Aussagen zur Folge die Zielvorgabe haben, diese Saison aufzusteigen. Die Hausherren hingegen zollten der teils unterirdischen Trainingsbeteiligung Tribut und waren nach gut einer Stunde konditionell am Ende. Da gilt es für den Trainer auch den Hebel anzusetzen, ohne dabei das Wesentliche zu vergessen: Freude am Fußball.
Dazu gilt insbesondere in der 3. Mannschaft des TSV Wennigsen, dass man auf die Umstände gelassen reagiert und an den zwei Trainingstagen, wo man zusammen mit der 2. Mannschaft trainiert, die Waage hält, zwischen fördern und fordern. Durch die Niederlage rutschte man in der Tabelle auf Platz 8 ab, aber schon am kommenden Sonntag kann beim Heimspiel gegen den punktlosen Tabellenzwölften aus Empelde Wiedergutmachung betreiben und dafür sorgen, dass das Minimalziel Platz 7 erreicht werden kann. Das Mittelfeld der 4. kreisklasse ist dicht zusammengerückt und mit Ausnahme von zwei, drei Mannschaften ist auch die neu gegründete Dritte dazu in der Lage, jede andere Mannschaft zu besiegen. Auf ein neues am kommenden Sonntag und wenn der Wettergott mitspielt, vielleicht sogar wieder auf der "grünen Wiese am Wald"... 
 
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